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Begriffsdefinitionen aus der Akustik und Beschallungstechnik

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Contents

A

Abfallzeit

Abfallzeit (engl. decay time) ist jene Zeit, die verstreicht, in der der Schalldruckpegel (oder eine andere gegebene Charakteristik) von einem Wert zu einem anderen abfällt; beide Werte, der Ausgangswert und der Zielwert müssen explizit festgesetzt werden. Eine gebräuchliche Einheit für die Beschreibung des Abfalls des Schalldruckpegels ist das Dezibel pro Sekunde (dB/s).

  • Anmerkung 1: Die Abfallkonstante charakterisiert den exponentiellen Verlauf des Schallabfalles, nachdem die Schallquelle gestoppt wurde (Einheit: s-1).
  • Anmerkung 2: Wenn p0 der effektive Schalldruck zum Zeitpunkt t = 0 und p(t) der effektive Schalldruck zum Zeitpunkt t ist, und beide der Beziehung folgen: p(t) = p0*e-k*t dann ist k die Abfallkonstante.
Absolutes Gehör

Das absolute Gehör (engl. absolute pitch) ist die Fähigkeit einer Person die Tonhöhe jedes beliebigen Sinustones ohne die Hilfe einer externen Referenz zu identifizieren.

  • Anmerkung: Die bei der Identifikation auftretende, zulässige Fehlervarianz ist zu spezifizieren (siehe Perfekte Tonhöhe). Die Tonhöhe wird zumeist in musikalischen Notenbezeichnungen benannt.
Adaptation

(engl. Adaptation), siehe Auditorische Adaptation

Adaptive psychophysikalische Methode

Eine adaptive psychophysikalische Methode (engl. adaptive psychophysical method) wird primär zur Bestimmung von Schwellen eingesetzt; bei dieser Prozedur ist die Reizgröße abhängig von der Reaktion der Versuchsperson auf den vorher dargebotenen Reiz. Die Reizgröße kann a) unter der direkten Kontrolle der Versuchsperson stehen, oder b) sie wird vom Versuchsleiter eingestellt in Abhängigkeit von der Anzahl der vorher abgegebenen richtigen oder falschen Antworten.

Akkord

Ein Akkord (engl. chord) besteht aus drei oder mehr simultan erklingenden Noten. Im allgemeinen Gebrauch liegen die einzelnen Komponenten drei oder vier Halbtonschritte entfernt (kleine, große Terz; Dreiklang, Tetrachord, Septakkord).

  • Anmerkung: Der Zusammenklang ohne Berücksichtigung der Intervalle wird Cluster genannt [Moorer, 1975].
Akkordfortschreitung

Akkordfortschreitung (engl. chord progression) ist eine Folge von Akkorden; eine homorhythmische Fortschreitung von Klängen, die aus komplexen Tönen zusammengesetzt sind (musikalisch: Noten). [PAR]

Akkordgrundton

Ein Akkordgrundton (engl. basse fondamentale) ist ein physikalisch nicht vorhandener, hinzugedachter Ton in Baßlage, vgl. Virtuelle Tonhöhe. [TER]

Akkordklasse

Unter Akkorden einer Akkordklasse (engl. chord class) versteht man solche, deren Noten nur durch das Chroma (Tonhöhenklasse) bestimmt sind.

  • Anmerkung: Beispiele für eine Akkordklasse sind: C-E-G, c2-e2-g2 oder g1-e2-c3. Die Akkorde können beliebig invertiert oder verdoppelt werden (vgl. Stimmakkord? .. Akkord-Stimmung?).
Akkord-Schlußposition

Akkord-Schlußposition (engl. chord close-position) ist die Stimmung einer Akkordklasse bei der die niedrigste und die höchste Note weniger als eine Oktave entfernt sind. [PAR]

Akustik
  1. Akustik (engl. Acoustics) ist die Wissenschaft vom Schall, einschließlich dessen Produktion, Übertragung und Wirkungen.
  2. Die Akustik eines Raumes ist die Gesamtheit jener Eigenschaften, die eine bestimmte Schallfeldcharakteristik und damit eine entsprechende Hörempfindung hervorrufen.
akustisch

Das qualifizierende Eigenschaftswort akustisch (engl. acoustic, acoustical) bedeutet: erzeugend, entstehend von, aktualisiert durch, in Relation zu, oder assoziiert mit Schall, kurz: den Schall betreffend. Im Englischen verwendet man acoustic im technischen Sinn, wenn der Terminus etwas bezeichnen soll, das mit den Eigenschaften, Dimensionen oder physikalischen Charakteristika der Schallwellen assoziiert ist. Acoustical wird gebraucht, wenn der zu qualifizierende Terminus nicht explizit solche Eigenschaften, Dimensionen oder physikalische Charakteristika bezeichnet. Die Unterscheidung zwischen acoustic und acoustical ist im Deutschen nicht gegeben.

  • Anmerkung 1: Beispiele für die Bezeichnung acoustic sind physikalische Begriffe wie Impedanz, Inertanz, Ladung, Schalleistung, Energie, Welle, Medium, Signal, Leitung, Absorption, Übertragung, etc.
  • Anmerkung 2: acoustical wird verwendet, wenn nicht unmittelbar ein physikalischer Bezug hergestellt werden soll, z.B.: Gesellschaft, Methode, Ingenieur, Schule, Glossar, Symbol, Problem, Messung, Gesichtspunkt, Gebrauch, Anlage, Standard usw.
Akustischer Reflex

(engl. stapedius reflex, tensor tympani reflex), siehe Stapedius, Tensor Tympani

Akustisches Trauma

Ein akustisches Trauma (engl. acoustic trauma) ist eine Verletzung des Ohres, hervorgerufen durch einen plötzlich auftretenden und intensiven akustischen Reiz, der einen temporären oder permantenten Hörverlust gewissen Ausmaßes zur Folge hat.

  • Anmerkung 1: Explosionsknalle oder andere intensive Lärmereignisse sind Beispiele für solche Reize.
Akustischer Schatten

siehe Schallschatten

Akustische Streuung

Akustische Streuung (engl. acoustic scattering) ist die unregelmäßige Reflexion, Brechung oder Beugung eines Schalls in viele Richtungen.

Algorithmus

Algorithmus (engl. Algorithm; Algorithmus ): Ein Algorithmus ist eine systematische Prozedur zur Auswertung einer mathematischen Funktion; quantitatives Modell. [PAR]

Allpaß-Netzwerk

Allpaß-Netzwerk (engl. All-pass network; Allpaß-Netzwerk): Ein Allpaß-Netzwerk ist ein Netzwerk, welches Phasenverschiebungen oder Zeitverzögerungen einführt, ohne eine nennenswerte Abschwächung bei irgendeiner Frequenz hervorzurufen.

Amplitude

Amplitude (engl. Amplitude; Amplitude): Unter Amplitude versteht man den Spitzen-(Scheitel-) Wert einer Funktion; siehe Peak, RMS, Average Amplitude.

Amplitudenspektrum

Amplitudenspektrum (engl. amplitude spectrum; Amplitudenspektrum): Das Amplitudenspektrum einer Zeitfunktion ist eine Beschreibung derselben in ihren Komponenten, jede mit unterschiedlicher Frequenz und (normalerweise) unterschiedlicher Amplitude (siehe Spektrum, Phasenspektrum).

Anacusis

Anacusis (Syn. Taubheit).

Analyse

Analyse (engl. Analysis; Analyse): Der Begriff Analyse wird in der Psychoakustik hauptsächlich in folgendem Zusammenhang gebraucht: a) Spektral- und Zeitanalyse, b) Analytisches Hören und c) Musikalische Analyse. [PAR]

Analytisches Hören

Analytisches Hören (engl. analytical listening; Analytisches Hören): Unter analytischem Hören versteht man die Art und Weise einer Hörempfindung bei der einzelne oder mehrere sinusoidale Komponenten eines komplexen Tones (Klanges) diskriminativ gehört werden; die Empfindung der sinusoidalen Komponenten überwiegt die Gesamtempfindung des Klanges wodurch mehrere Tonhöhen gleichzeitig gehört werden. Die Verhältnisse zwischen den einzelnen Tonhöhen werden beeinflußt eher durch Pitch-Kommunalität als durch Pitch-Nähe. [PAR]

Ankerreiz

Ankerreiz (engl. anchor sound; Ankerreiz): Unter Ankerreiz versteht man den invarianten Reiz, der - üblicherweise in einem psychoakustischen Experiment - mit einer Anzahl von Reizen verglichen wird, die sich in einer oder in mehreren Reizgrößen voneinander unterscheiden. [PAR]

Antiphasig

Antiphasig (engl. Antiphasic; Antiphasig): Antiphasig bezieht sich auf die Bedingung, bei der die Phase oder die Zeitdifferenz des Signals, das jedem Ohr geboten wird, sich um einen fixierten, von 0 unterschiedlichen Wert der Phase oder der Zeitdifferenz eines Rauschens an jedem Ohr unterscheidet.

  • Anmerkung: Ein Beispiel für eine antiphasige Bedingung ist eine solche, bei der die Phase des Signals in einem Ohr, relativ zum anderen umgekehrt wird (gegenphasig), während das Rauschen in-Phase beiden Ohren geboten wird.
Antiresonanz

Antiresonanz (engl. antiresonance; Antiresonanz): Für ein System in erzwungener Schwingung existiert Antiresonanz an einem Punkt, wenn eine noch so kleine Änderung der Anregungsfrequenz ein Anwachsen der Systemantwort (response) an diesem Punkt verursacht.

Arithmetischer Mittelwert

Arithmetischer Mittelwert (engl: arithmetic mean; Mittelwert): Siehe Mittelwert.

Atonal

Atonal (engl. atonal; Atonal): Mit atonal wird jene Musik bezeichnet, in der harmonische Verhältnisse vermieden werden (z.B. Zwölftonmusik); daraus folgt, daß kaum oder überhaupt keine Empfindung eines tonalen Zentrums entsteht. [PAR]

Attitude

Attitude (engl. attitude; Attitude): Unterschiedliche Art und Weise einer Hörempfindung, z.B.: holistisch versus analytisch, spontan, inzidentell versus willentlich, intentional usw. [PAR]

Attribut

Attribut (engl. audio frequency; Audiofrequenz): Eine Audiofrequenz ist jede Frequenz, die einer im Normalfall hörbaren Schallwelle entspricht.

  1. Der Bereich der Audiofrequenzen liegt (grob) zwischen 15 Hz und 20000 Hz.
  2. Das Wort Audio kann auch dazu verwendet werden, um ein Gerät oder ein System zu bezeichnen, welches im Bereich der Audiofrequenzen arbeiten soll; z.B.: Audioverstärker.
Audiogramm Schwellen

Audiogramm, Schwellenaudiogramm (engl. audiogram, threshold audiogram; Audiogramm): Ein Audiogramm ist eine Kurve, die den Hörverlust als eine Funktion der Frequenz zeigt.

Audiogramm Maskierung

Audiogramm, Maskierungsaudiogramm (engl. masking audiogram; Audiogramm, Maskierungs-): Ein Maskierungsaudiogramm ist eine graphische Darstellung der Maskierung, die durch ein bestimmtes Rauschen hervorgerufen wird. Die Kurve zeigt die Maskierung in dB als eine Funktion der Frequenz des maskierten Tones.

Aurale Harmonische

Aurale Harmonische (engl. aural harmonic; Aurale Harmonische): Siehe Harmonische, aurale.

Auditiv

Auditiv (engl. auditive, auditory; Auditiv): Das qualifizierende Eigenschaftswort auditiv bedeutet, das Gehör betreffend, auf das Gehör bezogen, gehörmäßig.

Auditorisches System (engl. auditory system; Auditorisch). Psychophysiologisches System, Ohr, Hörnerv (engl. auditory nerve), Hörbahn und Cortex (engl. auditory pathway, auditory area; ) einschließlich, in dem der Hörprozeß abläuft.
Auditorischer Strom

Auditorischer Strom (engl. auditory stream; Auditorischer Strom): In der Hörempfindung zu gestalthaften Elementen zusammenfaßbare Warhnehmungsinhalte, die horizontal (d.h. in ihrem zeitlichen Verlauf) strukturiert bewußt werden.

  • Anmerkung: Auditory streaming verbessert die Wahrnehmbarkeit komplexer Signalverläufe, wobei relevante und irrelevante Informationsparameter getrennt verarbeitet werden.

B

Bandbreite

(engl. nominal bandwidth; Bandbreite): Die (Nenn-) Bandbreite eines Filters ist die Differenz zwischen der oberen und unteren Grenzfrequenz. Diese Differenz kann ausgedrückt werden (1) in Hertz; (2) als Prozentsatz der Durchlaßbereich-Mittenfrequenz; oder (3) als das Intervall zwischen der oberen und unteren (Nenn-) Grenzfrequenz in Oktaven (z.B. 1 Oktave, 1/3 Oktave).

  • Anmerkung: Weitere Definitionen siehe u.a. USA Standard Method for Specifying the Characteristics of Analyzers Used for the Analysis of Sounds and Vibrations, Z24.15-1955.
Band-Leistungspegel

(engl. band power level; Leistungspegel): Der Band-Leistungspegel eines Schalls für ein spezifiziertes Frequenzband ist der Schalleistungspegel des Schalls, der in dem begrenzten Band enthalten ist.

Band-Schallpegel

(engl. band pressure level; Schallpegel): Der Band-Druck-Pegel eines Schalls für ein spezifiziertes Frequenzband ist der Schalldruckpegel des Schalls, der in dem begrenzten Band enthalten ist. Der Referenzdruck muß spezifiziert sein.

  • Anmerkung: Das Frequenzband kann spezifiziert sein durch seine untere und obere Grenzfrequenz oder durch seine geometrische Mittenfrequenz und die Bandbreite. Die Breite des Bandes kann z.B. wie folgt angegeben werden: Oktave-Band (Schalldruck) Pegel, Halboktave-Band Pegel, Drittel-Oktave-Band-Pegel, 50-Hz-Band-Pegel.
Beschleunigung

(engl. acceleration; Beschleunigung): Beschleunigung ist ein Vektor, der die Änderung der Geschwindigkeit spezifiziert.

Bark

(engl. Bark; Bark): Bark ist die Einheit der Tonheit. Die Frequenzbandbreite einer Frequenzgruppe (critical band) entspricht 1 Bark (benannt nach Barkhausen).

  • Anmerkung: Die Skala der Tonheit in Bark kann aus der Frequenz in Hz wie folgt näherungsweise berechnet werden (Frequenz (f) in kHz, arctan in Radiant):
  • zc /Bark = 13 arctan (0.76 f/kHz) + 3.5 arctan (f /7.5 kHz)2
Baß

(engl. bass; Baß): Tiefste Note eines Akkords (vgl. Akkordgrundton); tiefes Frequenz- oder Tonhöhenregister. [PAR]

Binaural

(engl. binaural; Binaural): Binaural bezieht sich auf beidohriges Hören.

Binaurale Schwebungen

(engl. binaural beats; Schwebungen, binaurale): Unter binauralen Schwebungen versteht man das Phänomen, daß zwei (Primär-) Töne mit den Frequenzen f1 und f2, jedem Ohr getrennt geboten, eine periodische Veränderung des Grades der Lateralisation erzeugen; die Rate der Veränderung erfolgt mit der Schwebungsfrequenz des resultierenden Sekundärtones (f1 - f2); siehe auch Drehton.[BEK]

Binaurale Diplakusis

(engl. binaural diplacusis; Diplakusis, binaurale): Unter der otologischen Bedingung binauraler Diplakusis ruft ein Sinuston derselben Frequenz eine unterschiedliche Tonhöhe in dem einen und dem anderen Ohr hervor.

  • Anmerkung: Binaurale Diplakusis ist in geringem Umfang auch bei Normalhörenden vorhanden.
Binaurales Trading Ratio

(engl. binaural trading ratio; Binaurales Trading Ratio): Das Binaurale Trading Ratio ist jene Größe, die bestimmt wird durch Anpassung der Ankunftszeiten und/oder Druckpegel der den beiden Ohren dichotisch dargebotenen Reize, sodaß der Schall lateralisiert an der Medianebene des Kopfes erscheint. Das Binaurale Trading Ratio wird gebildet aus der interauralen Zeitdifferenz in Mikrosekunden dividiert durch die Schalldruckpegel-Differenz in Dezibel.

C

Cent

(engl. Cent; Cent): Das Cent ist ein Intervall zwischen zwei Tönen mit einem Grundfrequenzverhältnis der zwölfhundertsten Wurzel aus 2.

  • Anmerkung 1: Das Intervall in Cents zwischen zwei Frequenzen ist 1200mal der Logarithmus zur Basis 2 des Frequenzverhältnisses. Somit sind 1200 Cents gleich 12 gleich temperierten Halbtönen, gleich einer Oktave.
  • Anmerkung 2:
Cents = 1200 . log2(f2 / f1) = 3,986 . log10(f2 / f1)
Cents =1200 . log10(f2 / f1) / log10(2)
Chroma

(engl. chroma; Chroma): Unter Chroma versteht man eine Tonhöhenklasse ohne Spezifikation des Oktavregisters; das Intervall in Halbtönen zwischen der Tonhöhenkategorie und dem nächtstieferen C wird wie folgt angegeben: das Chroma von C3 ist 0, von Des5 ist 1, von F4 ist 5 usw. [PAR]

Chromatischer Kreis

(engl. chroma cycle; Chroma): Musiktheoretisches Konstrukt des Chroma, einem Uhrziffernblatt nachgebildet mit C bei 12h, Cis bei 1h, D bei 2h usw. [PAR]

Chroma-Sättigung

(engl. chroma salience; Chroma): Maß für die perzeptive Wichtigkeit eines bestimmten Chroma in einem musikalischen Klang oder in einer Klangsequenz, wahrgenommen durch einen durchschnittlichen oder idealen Hörer. [PAR]

Chroma-Zählung

(engl. chroma tally; Chroma): Berechneter Durchschnittswert wie oft Chroma bemerkt wird; Maß für die Chroma-Sättigung.

Chroma-Wahrscheinlichkeit

(engl. chroma probability; Chroma): Berechnete Wahrscheinlichkeit, daß ein Chroma bemerkt wird; Maß für die Chroma-Sättigung.

Chromatische Skala

(engl. chromatic scale; Chroma): Skala mit 12 Tonhöhenkategorien in annähernd gleichem Abstand innerhalb der Oktave; Skala bercumaural; Circumaural). Circumaural bezieht sich auf die Bedingung: das Ohr umschließend (z.B.: circumaurale Kopfhörer).

D

Dämpfung

(engl. damping; Dämpfung): Dämpfung ist die Umwandlung (Dissipation) einer Energieform in eine andere über die Zeit oder Entfernung.

Dezibel

(engl. Decibel; Dezibel): Das Dezibel ist ein Zehntel eines Bel. Das Dezibel ist eine Einheit eines Pegels wenn die Basis des Logarithmus die 10. Wurzel von 10 ist und die entsprechenden Größen proportional zur Leistung sind.

  • Anmerkung 1: Beispiele für solche Größen: Leistung (jede Form), Schalldruck quadriert, Teilchengeschwindigkeit quadriert, Schallintensität, Schallenergie-Dichte, Spannung quadriert; demnach ist das Dezibel eine Einheit des quadrierten Schalldruckpegels (eigentlich: des Pegels des quadrierten Schalldrucks); in der Praxis wird einfach der Ausdruck Schalldruckpegel verwendet, wenn keine Verwechslungsgefahr besteht.
  • Anmerkung 2: Der Logarithmus zur Basis der 10. Wurzel aus 10 ist gleich 10mal der Logarithmus zur Basis 10;
z.B: gilt für die Zahl X2: log10{1/10) X2 = 10 log10 X2 = 20 log10 X
Der letzte Ausdruck wird normalerweise zur Definition des Schalldruckpegels benützt.
  • Anmerkung 3 Beispiele:
1 Dezibel ist der Pegel eines Schalldrucks gleich dem10{1/20}fachen des Referenzschalldrucks;
r Dezibel ist der Pegel eines Schalldrucks gleich dem 10{r/20}fachen des Referenzschalldrucks usw.
  • siehe auch Rechnen mit Dezibel.
Dezibel

(A), (dB(A) A-Bewertung): Das menschliche Ohr empfindet Töne gleichen Schalldrucks je nach Frequenz (Tonhöhe) unterschiedlich laut. So werden hohe Töne vergleichsweise lauter empfunden als tiefe Töne. Um eine wahrnehmungsgetreue meßtechnische Erfassung von Geräuschen zu ermöglichen, wird der Sachverhalt einer frequenzabhängigen Lautstärkeempfindung in Lärmmeßgeräten dadurch berücksichtigt, daß die auftretenden Frequenzen des zu messenden Geräusches im Schallpegelmesser unter Anpassung an das menschliche Hörorgan mit Hilfe von Filtern verschieden stark gedämpft werden.

Dichotisch

(engl. dichotic; Dichotisch): Dichotisch bezieht sich auf die Hörbedingung bei der der Schallreiz, der dem einem Ohr dargeboten wird unterschiedlich ist zu dem dem anderen Ohr gebotenen.

  • Anmerkung: Der Reiz kann unterschiedlich sein in Bezug auf den Schalldruck, die Frequenz, die Phase (Zeit), die Dauer, die Bandbreite usw.
Differenzton

(engl. difference tone; Differenzton): Ein Differenzton ist ein Kombinationston mit der Frequenz, gleich der Differenz zwischen den Frequenzen der beiden Primärtöne oder ihrer Harmonischer (siehe Kombinationston).

Diotisch

(engl. diotic; Diotisch): Diotisch bezieht sich auf die Hörbedingung bei der der Schallreiz, der dem einem Ohr dargeboten wird, identisch ist zu dem, dem anderen Ohr gebotenen.

Drosselung, partielle Maskierung

(engl. partial masking; Drosselung): Unter Drosselung (partielle Verdeckung) versteht man die Herabsetzung der Lautheit eines Schalls durch die Anwesenheit anderer Schälle.

Durchsichtigkeit

(engl. transparency; Durchsichtigkeit): Unter Durchsichtigkeit versteht man bei Musikdarbeitungen die Unterscheidbarkeit von zeitlich aufeinanderfolgenden Tönen und Geräuschen sowie von gleichzeitig erklingende Instrumenten und Stimmen.

E

Echo

(engl. echo; Echo): Ein Echo ist eine reflektierte oder eine in anderer Weise (z.B. künstlich) zurückkommende Welle mit hinlänglich großer Amplitude und Verzögerung, sodaß sie getrennt (zeitlich, u.U. auch räumlich) von der direkt übertragenen Welle wahrgenommen werden kann.

Effektivität

(engl. efficiency; Effektivität):

  1. Die Effektivität einer Anlage in Bezug auf eine physikalische Größe, die entweder gespeichert, übertragen oder transformiert wird, ist das Verhältnis zwischen dem nutzbaren Output der Größe und dem totalen Input.
  2. Die Effektivität (eta) eines Detektors ist das Signal- zu Rausch- Energieverhältnis (SNR) eines idealen Detektors dividiert durch das Signal- zu Rausch- Energieverhältnis des in Untersuchung stehenden Detektors, wenn beide Detektoren die gleiche Aufgabe zu lösen haben.
  • Anmerkung 1: Wenn nicht ausdrücklich anders spezifiziert, bezieht sich der Ausdruck Effektivität auf Leistung (Power).
  • Anmerkung 2: Ein Detektor kann eine Versuchsperson oder eine andere, Entscheidungen treffende Einrichtung sein.
Eigenfrequenz

(engl. natural frequency; Eigenfrequenz): Die Eigenfrequenz eines Systems ist die Frequenz bei der das System frei schwingt. Für ein System mit multiplen Freiheitsgraden sind die Eigenfrequenzen normal modes of vibration.

Empfindung

(engl. sensation; Empfindung): Unter Empfindung versteht man ein Element der Reaktion, die aus dem Einwirken eines Reizes auf einen Sinnesrezeptor resultiert.

  • Anmerkung: Eine Empfindungsgröße ist die Bezeichnung für nicht weiter unterteilbare Bestandteile (Elemente) der Empfindung, auf die getrennt geachtet werden kann [NTG 1704]
Empfindungspegel, Pegel über der Schwelle

(engl. sensation level, (SL); level above threshold; Empfindungspegel): Der Empfindungspegel eines Schalles ist jeweils der Schalldruckpegel in dB über der Hörschwelle einer einzelnen Versuchsperson oder einer spezifizierten Gruppe von Versuchspersonen.

Externalisierung

(engl. externalization; Externalisierung): Externalisierung ist die Wahrnehmung, die es einer Versuchsperson erlaubt ein Schallereignis außerhalb des Kopfes und einer Schallquelle zugeordnet identifizieren zu können.

  • Anmerkung 1: Es wird angenommen, daß Kopfbewegungen und die daraus resultierenden Änderungen des interauralen Schalldruckpegels und die entstehenden Phasendifferenzen diese Wahrnehmung ermöglichen (vgl. Kunstkopf-Stereophonie).
  • Anmerkung 2: Die durch die Bestimmung der erscheinenden Position einer Schallquelle erfolgende Wahrnehmung wird Lokalisation genannt (vgl. Lokalisation, auditorische).

F

Falscher Alarm

(engl. false alarm; Falscher Alarm): Mit falschem Alarm wird jenes Ereignis in einer Detektionssituation während eines spezifizierten Beobachtungsintervalls bezeichnet, bei dem auf einen "Nur-Rauschen" Reiz (Input) eine "Signal" Antwort (Output) erfolgt. Ein falscher Alarm liegt beispielsweise dann vor, wenn das Antwort-Ereignis ein Stimulus-Ereignis anzeigt obwohl kein Stimulus geboten wurde; P(S|n) siehe auch Treffer, Fehler, korrekte Zurückweisung.

Fehler

(engl. miss; Fehler): Mit Fehler wird jenes Ereignis in einer Detektionssituation während eines spezifizierten Beobachtungsintervalls bezeichnet, bei dem auf einen "Signal" Reiz (Input) eine "Nur-Rauschen" Antwort (Output) erfolgt. Ein Fehler liegt beispielsweise dann vor, wenn das Antwort-Ereignis kein Stimulus-Ereignis anzeigt obwohl ein Stimulus geboten wurde; P(N|s) siehe auch Treffer, Falscher Alarm, korrekte Zurückweisung.

Filter, Wellen-

(engl. wave filter; Filter).

  1. Ein (Wellen-) Filter ist ein Übertrager zur Trennung von Wellen auf der Basis ihrer Frequenz. Es führt relativ geringe Durchgangsverluste im Durchlaßbereich eines oder mehrerer Frequenzbänder ein und relativ große bei allen anderen Frequenzen.
  2. Bandpaß-Filter (engl. band-pass filter; Bandpaß-Filter). Ein Bandpaß-Filter ist ein (Wellen-) Filter mit einem einzigen Durchlaßbereich (Frequenzband) welcher sich von einer bestimmten kritischen oder (unteren) Grenzfrequenz, die größer als 0 Hz ist, bis zu einer finiten oberen Grenzfrequenz erstreckt.
  3. Hochpaß-Filter (engl. high-pass filter; Hochpaß-Filter). Ein Hochpaß-Filter ist ein (Wellen-) Filter mit einem einzigen Durchlaßbereich (Frequenzband) welcher sich von einer bestimmten kritischen oder (unteren) Grenzfrequenz, die größer als 0 Hz ist, bis zur infiniten Frequenz erstreckt.
  4. Tiefpaß-Filter (engl. low-pass filter; Tiefpaß-Filter). Ein Tiefpaß-Filter ist ein (Wellen-) Filter mit einem einzigen Durchlaßbereich (Frequenzband) welcher sich von 0 Hz bis zu einer bestimmten kritischen oder (oberen, finiten) Frequenz erstreckt.
  • Anmerkung: Ein Multiples Bandpaß-Filter besteht aus zwei oder mehreren Bandpaß-Filtern in Parallel-Schaltung.
Flatterecho

(engl. flutter echo; Flatterecho): Flatterecho ist ein (periodisches) Mehrfachecho (siehe Echo).

Frequenz Frequenz

(Frequency): Die Frequenz einer periodischen Zeitfunktion ist das Reziprok der Grundperiode (siehe Periode). Die Einheit der Frequenz ist das Hertz (Hz).

  • Anmerkung: Das Hertz ist die Schwingung pro Sekunde.
Frequenzintervall

(engl. frequency interval; Frequenzintervall): Siehe Intervall.

Frequenzgruppe

(engl. critical band; Frequenzgruppe): Die Frequenzgruppe ist dasjenige Frequenzband, innerhalb dessen das Gehör bei der Bildung der Lautstärke die Schallintensität, bei der Bildung der Mithörschwelle eines Sinustones, die Störschallintensität addiert; siehe Kritisches Band [NTG 1704].

Frequenzgruppenpegel

(engl. critical band level; Frequenzgruppenpegel): Der Frequenzgruppenpegel ist der Schalldruckpegel desjenigen Schallanteils, der in eine bestimmte Frequenzgruppe fällt [NTG 1704].

Frequenztonhöhe

(engl. frequency pitch; Frequenztonhöhe): Die Frequenztonhöhe ist ein Maß der Tonhöhe. Es wird gewonnen, indem ein Sinuston mit definiertem Schallpegel durch Frequenzänderung auf dieselbe Tonhöhe wie der zu beurteilende Schall eingestellt wird [NTG 1704].

Frontalebene

(engl. frontal plane; Frontalebene):

  1. Die Frontalebene ist eine Vertikalebene, die den Körper in einen vorderen und einen rückwärtigen Teil gliedert. Sie steht senkrecht zur Horizontalebene (Medianebene).
  2. Die Frontalebene ist eine Bezugsebene, die zur Beschreibung von Eigenschaften des Gehörs benutzt wird. Sie steht senkrecht auf der Horizontalebene und schneidet die oberen Begrenzungen der äußeren Gehörgänge [NTG 1704].
Frontaleinfallendes freies Schallfeld

(engl. frontal-incident free sound field; Schallfeld, frontal): Bei einem frontaleinfallenden, freien Schallfeld steht der Beobachter direkt mit dem Gesicht einer einzelnen Schallquelle mit frei fortschreitenden Wellen zugewandt.

G

Gehör

(engl. auditory system; Gehör): Das auditorische System ist ein Organsystem, das dem Hören dient. Beim Menschen wird allgemein ein peripheres auditorisches System und ein zentrales unterschieden.

Geräusch

(engl. noise; Geräusch): Ein Geräusch ist eine unregelmäßige, intermittierende oder statistisch zufällige Schwingung. Ein Geräusch kann fortgesetzt stabil sein, unstabil, oder impulsartig.

Bei einem Geräusch handelt es sich nach DIN 1320 um ein Schallsignal, welches meistens ein nicht zweckgebundenes Schallereignis charakterisiert, z.B. Maschinen- und Fahrzeuggeräusche. Aus dieser Definition geht der zufällige, ungeordnete Charakter von Geräuschen hervor, denn es handelt sich um Tongemische, die sich aus sehr vielen Einzeltönen zusammensetzen. Das Geräusch ist demnach ein akustisches Signal mit zahlreichen Teilfrequenzen, zwischen denen kein gesetzmäßiger Zusammenhang besteht, wie dies z.B. beim Klang der Fall ist. Auch bei Geräuschen können infolge periodischer Vorgänge Einzeltöne hervortreten, welche dem durch ein breites Frequenzband gekennzeichneten Geräuschanteil überlagert sind. Solche Einzeltöne erhöhen die Störwirkung von Geräuschen erheblich und werden daher beim Meßergebnis durch einen sog. Tonzuschlag berücksichtigt.
Geschwindigkeit

(engl. velocity; Geschwindigkeit): Geschwindigkeit ist ein Vektor, der die zeitliche Änderung der räumlichen Lage eines Teilchens in Bezug auf einen Referenzpunkt spezifiziert. Der Betrag des Vektors wird aus dem Quotienten des zurückgelegten Weges (Wegabschnitt) eines Teilchens (geradlinige Bewegung) und der dafür benötigten Zeit (Zeitabschnitt) gebildet.

die (Änderung des Ortes)/(Änderung der Zeit) = (spätere Position - frühere Position) / Δt
v = ( f(t + Δt) - f(t))/ (Δt) ist die durchschnittliche Geschwindigkeit.
Ist der Betrag der Geschwindigkeit zeitlich konstant (= Durchschnittswert), so bezeichnet man die Bewegung als gleichförmig. Für die Beschreibung der Momentangeschwindigkeit (Augenblicksgeschwindigkeit) einer ungleichförmigen Bewegung wird die durchschnittliche Geschwindigkeit zu immer kleiner werdenden Zeitintervall berechnet. Läßt man Delta nach 0 gehen, so erhält man:
v = lim(Δ t nach 0) (f(t Δt) - f(t))/(Δt)
  • Anmerkung: Wenn der Referenzpunkt trägheitslos ist, wird die Geschwindigkeit auch oft als relative Geschwindigkeit bezeichnet.
Geschwindigkeits-Pegel

(engl. velocity level; Geschwindigkeits-Pegel): Der Geschwindigkeits-Pegel (in Dezibel) eines Schalls ist 20mal der Logarithmus zur Basis 10 des Verhältnisses der Partikelgeschwindigkeit des Schalls zur Referenz-Partikelgeschwindigkeit. Die Referenz-Partikelgeschwindigkeit muß explizit angegeben werden.

Gleich temperierte Skala

(engl. equally tempered scale; Gleich temperierte Skala): Eine gleich temperierte Skala ist eine musikalische Skala, die durch die Aufteilung der Oktave in eine bestimmte Anzahl (üblicherweise 12) gleich distante Intervalle entsteht (siehe Cents ).

  • Anmerkung: die Teilung entspricht einer geometrischen Reihe.
Grenzfrequenz, Nenn-, obere, untere

(engl. nominal upper and lower cutoff frequencies; Grenzfrequenz): Die obere und untere (Nenn-) Grenzfrequenz eines Filter-Druchlaßbereiches (Paßband) sind jene Frequenzen oberhalb und unterhalb der Frequenz maximalen Outputs eines Filters, bei denen der Output eines sinusoidalen Signals um 3 dB unter dem Maximalwert liegt.

Grundfrequenz

(engl. fundamental frequency; Grundfrequenz): Die Grundfrequenz einer periodischen Größe ist die Frequenz jener sinusoidalen Komponente, die dieselbe Periode wie die periodische Größe aufweist.

H

Halligkeit

(engl. reverberance; Halligkeit): Unter Halligkeit versteht man Merkmale des Hörereignisses, die den Eindruck erwecken, daß in einem Raum außer dem direkten Schall verzögerter (z.B. reflektierter) Schall vorhanden ist, der nicht als Wiederholung des direkten Schalls wahrgenommen wird [NTG 1704].

Hallradius

(Hallradius): Der Hallradius ist der Abstand von einer Schallquelle in einem geschlossenen Raum, bei dem die empfangene direkte Schallenergie gleich der empfangenen reflektierten (diffusen) Schallenergie ist (NTG 1702).

Hallmaß, Hallabstand

(Hallmaß): Das Hallmaß ist das logarithmische Verhältnis der reflektierten zur direkten empfangenen Schallenergie (NTG 1702).

Hallraum

(engl. reverberation room; Hallraum): Ein Hallraum ist ein Raum, der über eine lange Nachhallzeit verfügt und speziell ausgestattet ist um das darin befindliche Schallfeld so diffus als möglich zu gestalten.

Harmonische

(engl. harmonic; Harmonische): Eine Harmonische ist eine sinusoidale Größe mit einer Frequenz, die ein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz einer periodischen Größe darstellt, zu der sie in Relation steht.

Harmonische, aurale

(engl. aural harmonic; Aurale Harmonische): Eine aurale Harmonische ist eine Harmonische, die im auditorischen System gebildet wird.

Hörbarkeit

(engl. audibility; Hörbarkeit): Die Hörbarkeit individueller spektraler Tonhöhen von Teiltönen eines Klanges wird durch den Hörbarkeitspegel oder Pegelüberschuß (engl. SPL-Excess) beschrieben. Ein Pegelüberschuß >0 bedeutet, daß der betreffende Teilton eine Spektraltonhöhe erzeugt. [TER].

Hörbarkeitspegel

(SPL-Excess) (engl. audible level (SPL-Excess); Hörbarkeitspegel): Der Hörbarkeitspegel eines (sinusoidalen) Teiltones eines Klanges ist sein Pegel über der maskierten Schwelle (annähernd die Mithörschwelle, masked threshold) des Klanges. Die maskierte Schwelle wird unter Abzug des betreffenden Teiltones selbst berechnet. [TER].

Hörbereich

Das menschliche Ohr verfügt über einen Wahrnehmungsbereich für Schallschwingungen, deren Frequenz zwischen etwa 16 und 20 000 Schwingungen pro Sekunde (Hertz) liegt. Der Hörbereich weist auch in Bezug auf den Schalldruck; eine untere Grenze, die sog. Hörschwelle, auf. Der Schalldruck (genauer: Schallwechseldruck;) entspricht den Druckschwankungen der Schallwellen und ist für die .i.Lautstärkeempfindung; maßgebend, denn je größer diese Druckschwankungen ausfallen, desto mehr Energie wird durch die Schallwellen übertragen. Oberhalb der Schmerzgrenze ist das Hörereignis mit Schmerzempfindungen verbunden.

Die Werte für den Hörbereich (Schalldrucke) umfassen eine Skala, welche zwischen 0,00002 Pascal (Pa) und 200 Pa über insgesamt 7 Zehnerpotenzen reicht, was die erstaunliche Wahrnehmungsleistung des Sinnesorganes Ohr dokumentiert. Gleichzeitig wird deutlich, daß eine auf den absoluten Schalldruck-Werten aufbauende lineare Lautstärkeskala wegen der großen Spanne der Zahlenwerte äußerst unzweckmäßig wäre.
Der Hörschwelle ist (bei 2000 Hertz) der Schalldruck 2.10-5 Pa zugeordnet, was in der dB-Lautstärkeskala dem Schallpegelwert 0 dB entspricht. Am oberen Ende der Skala liegt die Schmerzgrenze beim Schallpegelwert 140 dB; der Schalldruck beträgt dann 200 Pa.
Hörempfindung

(engl. auditory sensation; Hörempfindung): Unter Hörempfindung versteht man die durch einen auf das Gehör wirkenden Reiz hervorgerufene Empfindung. Die Hörempfindung ist in Empfindungsgrößen aufteilbar.

  • Anmerkung: Wenn Eindeutigkeit besteht, kann die Vorsilbe Hör- Empfindung entfallen. Der Begriff Hörempfindung wird auch synonym für Hörereignis verwendet.
Hörereignis

(engl. auditory event; Hörereignis): Unter Hörereignis versteht man den auditiven Wahrnehmungsgegenstand, das ach synonym für Hörempfindung verwendet.

Hörfläche, Hörfeld

(engl. auditory field, auditory sensation area; Hörfläche): Die Hörfläche ist der Bereich der wahrnehmbaren Sinustöne in einem Pegel-Frequenz-Diagramm. Sie wird begrenzt durch die absolute Hörschwelle und die Schmerzschwelle.

Hörpegel

(engl. sensation level Hörpegel; ): Der Hörpegel ist der Schalldruckpegel des Schalls in Dezibel über der individuellen Hörschwelle einer Person oder einer Gruppe von Personen. Er wird berechnet aus der Differenz zwischen dem Schalldruckpegel und der Hörschwelle des Schalls.

Hörraum

(engl. auditory space; Hörraum):

  1. Der Hörraum ist das physikalische Volumen innerhalb dessen Schälle lokalisiert werden können.
  2. Der Hörraum ist die Menge aller Hörereignisorte [NTG 1704].
Hörsamkeit

(Hörsamkeit): Unter Hörsamkeit versteht man die Eignung eines Raumes für bestimmte Schalldarbietungen [NTG 1704].

Hörschall

(engl. audible sound; Hörschall): Unter Hörschall versteht man Schall im Frequenzbereich des menschlichen Hörens (ca. 16 Hz bis 16 kHz). [NTG 1704].

Hörschwelle.

(engl. hearing threshold; Hörschwelle): Syn. Schwelle, absolute.

Hörverlust

(engl. hearing loss; Hörverlust):

  1. Der Hörverlust ist ein Begriff, der den Abfall der auditorischen Sensitivität beschreibt.
  • Unter Hörverlust versteht man die Differenz zwischen der Hörschwelle eines Ohres und der Normalhörschwelle [NTG 1704].
  • Anmerkung: Als Testschall wird in der Regel ein (intermittierender) Sinuston verwendet (vgl. Audiogramm). Damit kann der Hörverlust als Funktion der Frequenz angegeben werden.
Hintergrundlärm

(engl. background noise; Hintergrundlärm): Als Hintergrundlärm bezeichnet man die Gesamtheit aller interferierenden Quellen in einem System, welches bestimmt ist zur Produktion, Detektion, Messung, oder Aufnahme eines Signals, unabhängig von der Anwesenheit des Signals.

  • Anmerkung 1: Umweltlärm, detektiert, gemessen, oder aufgenommen mit dem Signal wird ein Teil des Hintergrundlärms.
  • Anmerkung 2: In diese Definition ist miteingeschlossen die Interferenz, die in erster Linie aus der Stromversorgung resultiert und üblicherweise als Brumm (hum) bezeichnet wird.
Horizontalebene

(engl. horizontal plane; Horizontalebene):

  1. Eine Horizontalebene, ist eine Bezugsebene, die den Körper in einen oberen und unteren Teil gliedert.
  2. Die Horizontalebene ist eine Bezugsebene, die zur Beschreibung von Eigenschaften des Gehörs benutzt wird. Sie steht senkrecht zur Frontalebene und geht durch die oberen Begrenzungen der äußeren Gehörgänge und die unteren Ränder der Augenhöhlen [NTG 1704].

I

Infraschall-Frequenz

(engl. infrasonic frequency, subsonic frequency; Infraschall-Frequenz): Eine Infraschall-Frequenz ist eine Frequenz, die unterhalb des Audio-Frequenzbereiches liegt.

Intensität

(engl. intensity; ): Siehe Schallintensität.

Intensitätspegel

(engl. intensity level; ): Siehe Schallintensitätspegel.

Interaural

(engl. interaural; Interaural): Das Eigenschaftswort interaural bezieht sich auf die Bedingungen, die an beiden Ohren herrschen.

Interaurale Intensitätsdifferenz

(engl. interaural intensity difference; Interaurale Intensitätsdifferenz): Die Interaurale Intensitätsdifferenz, die bei außerhalb der Medianebene liegenden Schallereignissen auftritt, wird bei der links/rechts Lokalisation ausgewertet.

Interaurale Phasen-, Zeit- Differenz

(engl. interaural phase; Interaurale Phasen-, Zeit- Differenz):

  • Die Interaurale Zeitdifferenz, die bei außerhalb der Medianebene liegenden Schallereignissen auftritt, wird bei der links/rechts Lokalisation ausgewertet.
  • Die Interaurale Phasendifferenz ist die Phasen- (oder Zeit-) Differenz zwischen dem Signal- und/oder Rausch- Parameter an einem Ohr und dem Signal- und/oder Rausch- Parameter an dem anderen Ohr. Diese Differenz wird üblicherweise in Radiant bezogen auf ein Ohr ausgedrückt.
  • Anmerkung 1: Typische Signal- (S) und Rausch- (Noise, N) Kombinationen:
Nm Sm - (monotisch, m) Signal und Rauschen nur an einem Kopfhörer.
N0 Sm - (gemischt, dichotisch) Signal an ein Ohr; Rauschen in-Phase an beide Ohren.
Np Sm - (gemischt, dichotisch) Signal an ein Ohr; Rauschen gegenphasig an beiden Ohren; das Rauschen ist um p Radiant (180°) an einem Kopfhörer verschoben.
N0 S0 - (homophasisch, diotisch) Signal und Rauschen in-Phase an beiden Kopfhörern.
Np Sp - (homophasisch, dichotisch) Signal und Rauschen um p Radiant verschoben (ein Kopfhörer ist umgepolt).
Np S0 - (gegenphasig, dichotisch) Signal in-Phase an beiden Ohren; Rauschen um p Radiant verschoben (Rauschen gegenphasig).
N0 Sp - (gegenphasig, dichotisch) Signal um p Radiant verschoben (gegenphasig); Rauschen in-Phase an beiden Ohren.
Nu S0 - (heterophasig, dichotisch) Signal in-Phase an beiden Ohren, Rauschen unkorreliert an den beiden Ohren (zwei unabhängige Rauschquellen).
Nu Sp - (heterophasig, dichotisch) Signal um p Radiant verschoben (gegenphasig) an beiden Ohren, Rauschen unkorreliert an den beiden Ohren (zwei unabhängige Rauschquellen).
  • Anmerkung 2: Die beiden Ohren werden als identisch angesehen und das jeweils gewählte Referenzohr wird so bestimmt, daß die Phasendifferenz zwischen 0 und p, oder die Zeitdifferenz positiv erscheint.
  • Anmerkung 3: Interaurale Phasendifferenzen des Signals und des Rauschens liegen üblicherweise zwischen 0 </= ( ) </= p, z.B. Np/2 Sp/2. Sie werden im Subscript für S( ) und/oder N( ) als Brüche spezifiziert.
  • Anmerkung 4: Ein Dezimalwert für das Subscript u zwischen -1.00 < u < +1.00 in der Bedingung NuS( ) gibt die Höhe der interauralen Korrelation des Rauschens an, z.B. N+.9 Sm. Die Richtung der Korrelation muß stets durch das Vorzeichen spezifiziert sein, wobei die Phase gleich ist bei jeder ganzzahlen Anzahl von Radiants; sie sollte in np/p angegeben werden.
  • Anmerkung 5: Erscheint eine ganze Zahl im Subscript, wird damit die Schalldruckpegel-Differenz, in Dezibel (dB), zwischen dem Signal und/oder Rauschen in einem Ohr, relativ zum Signal und/oder Rauschen im anderen Ohr bezeichnet; z.B. N20Sm.
Internalisierung

(engl. internalization; Internalisierung): Mit engl. Internalisierung bezeichnet man die Wahrnehmung eines Schalls, der innerhalb des Kopfes der nahe dem Kopf lokalisiert wird. Der Schall kann dem Hörer dabei über Kopfhörer (oder ähnlich) geboten werden; siehe Im-Kopf-Lokalisation.

  • Anmerkung 1: Es wird vermutet, daß u.a. bei Kopfhörerdarbietung durch das Fehlen der interauralen Schalldruckpegel- und Phasen- (Zeit-) Differenzen, die normalerweise durch Kopfbewegungen hervorgerufen werden, die Externalisierung verhindert wird.
  • Anmerkung 2: Kopfhörerdarbietung verändert ferner die Außenohrübertragungsfunktion (Ohrmuschel) signifikant, sodaß Internalisierung auftritt.
Intervall

(engl. interval; Intervall): Das Intervall zwischen zwei Werten x1 und x2 einer eindimensionalen Größe ist durch |x2 - x1| definiert.

  • Anmerkung 1: Ein Intervall zwischen zwei Schällen ist definiert durch ihren Frequenz- oder Tonhöhenabstand, je nach bestehendem Kontext.
  • Anmerkung 2: Ein Frequenzmaßintervall [NTG1704], [DIN 13 320] wird ausgedrückt durch das Frequenzverhältnis oder durch den Logarithmus des Frequenzverhältnisses (vgl. Cents). Musikalische Tonhöhenabstände sind üblicherweise Frequenzverhältnissen, also Quotienten zwischen zwei Werten x1 und x2 zugeordnet und nicht der Differenz.
  • Anmerkung 3: in ANSI S3.20-1973 wird Frequenzintervall auch im Sinne von Frequenzmaßintervall verwendet.
Intraaural

(engl. intraaural; Intraaural): Das Eigenschaftswort intraaural bedeutet im (äußeren) Gehörgang angeordnet [NTG 1704].

Isophone Kurve

(engl. isophonic contour; Isophone): Eine isophone Kontur ist eine Kurve, die jene einander zugeordneten Schalldruckpegel- und Frequenzwerte enthält, die in einer typischen Versuchsperson unter definierten Abhörbedingungen eine bestimmte Größe einer spezifischen auditorischen Empfindung hervorrufen. Die spezifische Empfindung, wie Lautheit, Tonhöhe, Volumen (tonales) oder Dichte (tonale) sollte stets spezifiziert werden (siehe Kurven gleicher Lautstärke).

K

Kategorie

(engl. category; Kategorie): Unterteilung eines Kontinuums (z.B. die Kategorie 5, der reellen Zahlen im Bereich von 4.5 bis 5.5); Gruppe zueinander in Beziehung stehender Wörter (z.B. Werkzeuge: Hammer, Zange, Säge); Bereich sensorischer Attribute (z.B. Abstufungen von blau). Siehe categorical perception.

Kategorienwahrnehmung

(engl. categorical perception; Kategorienwahrnehmung): Wahrnehmung nach benannten Kategorien. Z.B. in der westlichen Musik werden Intervalle im Bereich von 2.5 bis 3.5 Halbtönen als kleine Terzen gehört.

Klang

(engl. complex tone, Sound; Klang): Syn. Komplexer Ton.

  1. Unter Klang versteht man eine hörbare Schallwelle, die einfache sinusoidale Komponenten mit verschiedener Frequenz und üblicherweise verschiedener Amplitude enthält (Klang: komplexer Ton).
  2. Ein komplexer Ton ist eine Schallempfindung, die durch mehr als eine Tonhöhe charakterisiert ist.
  3. Unter Klang versteht man einen Hörschall, der aus mehreren Tönen besteht [NTG 1704], [DIN 1320].
  4. Harmonischer Klang (engl. harmonic complex tone; Harmonischer Klang). Harmonische Klänge sind nichtsinusförmige, periodische Schallwellen, die additiv aus verschiedenen einfachen Tönen (Sinustönen, Harmonischen) mit den Frequenzen 1f1, 2f1, ... , (n-1)f1, nf1, die sich zueinander in einem ganzzahligen Verhältnis befinden, zusammengesetzt sind.
  • Anmerkung: Klänge können charakteristischerweise mehr als eine Tonhöhenempfindung hervorrufen. Sie werden durch ihr Frequenzspektrum beschrieben.
Klangfarbe

(engl. timbre; Klangfarbe):

  1. Klangfarbe ist jene Eigenschaft einer auditorischen Empfindung wonach ein Zuhörer zwei in gleicher Weise dargebotene Schälle, die dieselbe Lautheit und dieselbe Tonhöhe hervorrufen als unterschiedlich beurteilen kann.
  2. Klangfarbe ist neben Tonhöhe, Lautstärke und anderen Eigenschaften, ein Merkmal der Hörempfindung, das sich mehrdimensional auf verschiedenen Skalen ausdrücken läßt, z.B. hell-dunkel oder scharf-stumpf usw. Die Klangfarbe wird im wesentlichen durch den Verlauf des Spektrums bestimmt [NTG 1704].
  • Anmerkung: die Klangfarbe hängt in erster Linie vom Spektrum des Reizes ab, aber ebenso von der Wellenform, dem Schalldruck, der Lage der Frequenzen im Spektrum und von den zeitlichen Charakteristika des Reizes (A).
Kombinationston

(engl. combination tone; Kombinationston):

  1. Ein Kombinationston ist ein (sekundärer) Ton, der wahrgenommen werden kann, wenn zwei laute (primäre) Töne simultan dargeboten werden. Der Sekundärton kann ein Differenzton oder ein Summationston sein. Ein einziges Paar von Primärtönen kann diverse Kombinationstöne erzeugen.
  2. Kombinationstöne entstehen bei der Überlagerung von zwei oder mehreren Sinustönen in einem nichtlinearen Übertragungssystem zusätzlich [NTG 1704].
  • Anmerkung 1: Kombinationstöne können auch als aurale Harmonische im Gehörsystem entstehen.
  • Anmerkung 2: Kombinationstöne sind durch die nichtlinearen Eigenschaften des Gehörs begründet.
  • Anmerkung 3: Die Bezeichnung Primär- und Sekundärton ist hier abweichend zu den Maskierungsexperimenten zu sehen. Sekundärtöne sind dort maskierte Töne.
  • Anmerkung 4: Ein Differenzton ist ein Kombinationston mit einer Frequenz, die gleich ist der Frequenzdifferenz der Frequenzen zweier Primärtöne oder ihrer Obertöne. Ein Summationston ist ein Kombinationston mit einer Frequenz, die gleich ist der Summe der Frequenzen zweier Primärtöne oder ihrer Obertöne.
Komplexer Ton

(engl. complex tone; Komplexer Ton):

  1. Unter einem Komplexen Ton versteht man eine Schallwelle, die einfache sinusoidale Komponenten mit verschiedener Frequenz und üblicherweise verschiedener Amplitude enthält (vgl. Klang).
  2. Ein Komplexer Ton ist eine Schallempfindung, die durch mehr als eine Tonhöhe charakterisiert ist (siehe Sinuston, Ton).
  3. Eine Komplexe Tonkomponente (engl. complex tone component; Komplexe Tonkomponente) ist ein komplexer Ton als Teil eines Schalls (einer musikalischen Note, eines Akkords).
  4. Eine Komplexe Tonempfindung} (engl. complex tone sensation; Komplexe Tonempfindung) ist die Empfindung einer einzigen Tonhöhe bei der Wahrnehmung komplexer Töne (vgl. Virtuelle Tonhöhe).
  • Anmerkung: Die Frequenzen der Komponenten eines komplexen Tones können in einem ganzzahligen Verhältnis (oder nahezu ganzzahlig) zu einer gemeinsamen Grundfrequenz stehen (vgl. Harmonischer Klang). In diesem Fall ist die Wellenform (nahezu) periodisch und eine einzige Tonhöhe wird ausgeprägt hörbar.
Komponente, Tonale

(engl. component tonal; Ton): Unter einer tonalen Komponente versteht man eine Wellenform (üblicherweise periodisch), die zusammen mit anderen tonalen Komponenten (und eventuell Geräuschen) additiv eine neue Wellenform (üblicherweise einen realistischen Klang) bildet (vgl. Teilton). [PAR]

Konditionierung

(engl. conditioning; Konditionierung):

  1. Einfluß regelmäßiger und invarianter Aspekte der Umwelt auf die Wahrnehmung.
  2. Erlernen bedingter Reaktionen.
Konfidenzintervall

(engl. confidence interval; Konfidenzintervall): Unter Konfidentintervall (Vertrauensbereich) versteht man, bei einer gegebener Verteilungsfunktion, den Wertebereich einer Variable, innerhalb dessen ein bestimmter Prozentsatz der Beobachtungen mit einer spezifizierten Wahrscheinlichkeit zu liegen kommt (z.B. Normalverteilung, 95% Konfidenzintervall).

Konsonanz

(engl. consonance; Konsonanz):

  1. Konsonanz ist das Phänomen wobei gemeinsam dargebotene Töne eine gefällige und angenehme Empfindung hervorrufen. [ANSI].
  2. Konsonanz beinhaltet den Grad des guten Zusammenklingens gleichzeitig oder in einer Sequenz dargebotener Töne. [PAR]
  3. Konsonanz ist nach der Harmonielehre ein selbständiger, keiner Auflösung bedürfender Zusammenklang mit überwiegend koinzidierenden Teiltonfrequenzen und daraus resultierenden hohem Verschmelzungsgrad.
  • Anmerkung 1: Konsonanz hängt von der Rauhigkeit, der Tonalität, der Tonhöhen-Kommunalität, der Tonhöhendistanz, dem Kontext, der Vertrautheit (mit dem musikalischen Material) und der kulturellen Konditionierung ab.
  • Anmerkung 2: Psychoakustische Konsonanz ist in erster Linie durch das Fehlen von Rauhigkeit gekennzeichnet.
Kontext

(engl. context; Kontext):

  1. Kontext, musikalischer: alle Empfindungen, die simultan zur Verfügung stehen, werden in einem besonderen Chunk des sensorischen Memory wahrgenommen.
  2. Kontext-Entropie: Informationsgehalt zusammenhängender Symbolaggregate (siehe Zeitfenster).
Kontralaterale Maskierung

(engl. contralateral masking; Maskierung, Kontralateral): Kontralaterale Maskierung ist Maskierung, die entsteht, wenn der maskierende Schall (Masker) einem Ohr geboten, stark genug ist um am anderen Ohr einen (Maskierungs-) Effekt hervorzurufen.

  • Anmerkung: Kontralaterale Maskierung ist zu unterscheiden von Zentraler Maskierung.
Korrekte Zurückweisung, Verwerfung

(engl. correct rejection, correct dismissal; Korrekte Zurückweisung, Verwerfung): Mit Korrekte Zurückweisung oder Korrekte Verwerfung wird jenes Ereignis in einer Detektionssituation während eines spezifizierten Beobachtungsintervalls bezeichnet, bei dem auf einen "Nur-Rauschen" Reiz (Input) eine "Nur-Rauschen" Antwort (Output) efolgt; P(N|n) siehe auch Treffer, Falscher Alarm, korrekte Zurückweisung..

  • Anmerkung: Eine Korrekte Verwerfung und ein Falscher Alarm schließen einander mutuell aus bei einem Nur-Rauschen Stimulus.
Kritisches Band

(engl. critical band)

  1. Das Kritische Band (für die Lautheit) ist jenes Frequenzband, innerhalb dessen die Lautheit eines kontinuierlich verteilten Schalls (Rauschen) mit konstantem Schalldruckpegel (SPL) unabhängig von der Bandbreite ist.
  2. Das Kritische Band (für die Maskierung)} ist jenes Frequenzband eines Schalls, ein Teil aus einem Breitband-Rauschen mit kontinuierlichem Spektrum, welches die gleiche Schalleistung hat wie ein an der Mittenfrequenz des Bandes liegender Sinuston, der in Anwesenheit des Breitband-Rauschens eben hörbar ist.
  • Anmerkung 1: Mit eben hörbar ist gemeint, hörbar in einer spezifizierten Anzahl von Versuchen.
  • Anmerkung 2: Die Verwendung des Kritischen Bandes zur Schätzung der Maskierung sollte beschränkt sein auf Maskierung durch Rauschen mit kontinuierlichen Spektren ohne exzessive Spitzen oder Irregularitäten (im Frequenzbereich) und auf Fälle in denen die Maskierung 15 dB übersteigt.
  • Anmerkung 3: Damit ein Sinuston in einem Breitband-Rauschen mit kontinuierlichem Spektrum eben hörbar wird, muß der Pegel des Sinustones in dB den Spektrumpegel des kontinuierlichen Rauschens (an derselben Frequenz) um 10 log10 des Verhältnisses der Kritischen Bandbreite (für die Maskierung) zur Einheitsbandbreite überschreiten. Der Antilog (zur Basis 10) von 1/10 des Kritischen Verhältnisses (Critical Ratio) in dB ist gleich der Bandbreite des Kritischen Bandes (für die Maskierung).
Kritische Dämpfung

(engl. critical damping; Kritische Dämpfung): Die Kritische Dämpfung ist das Minimum an visköser Dämpfung die einem ausgelenkten System erlaubt zu seiner ursprünglichen Position ohne Schwingung (Oszillation) zurückzukehren.

Kritisches Maskierungs-Verhältnis

(engl. critical masking ratio; Kritisches Maskierungs-Verhältnis): Siehe Kritisches Band, Rekognitions-Differential.

Kugelwelle

(engl. spherical wave; Kugelwelle): Eine Kugelwelle ist eine Welle bei der die Wellenfronten konzentrische Kugeln bilden (siehe Sphärische Welle).

Kurven gleicher Lautstärke

(engl. equal loudness contour; Kurven gleicher Lautstärke): Eine Kurve gleicher (konstanter) Lautstärke (Syn. Lautstärkepegelkontur; loudness contour; loudness level contour} enthält jene einander zugeordneten Schalldruckpegel- und Frequenzwerte, die in einer typischen Versuchsperson unter definierten Abhörbedingungen eine bestimmte Lautstärkeempfindung (Lautheit) hervorrufen.

  • Anmerkung: Die Kurven gleicher Lautstärke wurden ursprünglich für Sinustöne bestimmt, werden jedoch sinngemäß auch für andere schmalbandige Signale verwendet.

L

Lärm

(siehe auch Rauschen, engl. noise; Lärm):

  1. Lärm ist jeder unerwünschte Schall. Im weiteren Sinn ist Lärm jede unerwünschte Disturbanz innerhalb eines benützten Frequenzbandes, wie unerwünschte (elektrische, akustische usw.) Wellen in einem Übertragungskanal oder Gerät.
  2. Lärm ist Hörschall, der die Stille oder eine gewollte Schalldarbietung stört, oder auch Hörschall, der zu Belästigungen oder Gesundheitsstörungen führt [NTG 1704], [DIN 1320].
Lärmrisiko

(engl. risk of hearing impairment; Lärm-, Hörrisiko): Das Lärmrisiko (Risiko für eine Hörschädigung) ist die Differenz zwischen dem Prozentsatz der Personen mit Hörschäden in einer lärmbelasteten Gruppe (Lärmgruppe) und dem Prozentsatz der Personen mit Hörschäden in einer lärmfreien (sonst jedoch äquivalenten) Gruppe.

Lateralisation

(engl. lateralization; Lateralisation): Auditorische Lateralisation ist die durch eine Versuchperson erfolgende Bestimmung der erscheinenden Richtung eines Schalls, links oder rechts von der Frontal-Median-Ebene des Kopfes.

  • Anmerkung 1: Auditorische Lateralisation ist üblicherweise beschränkt auf Schälle, die über Kopfhörer oder Knochenleitungsvibratoren dargeboten werden oder auf Freifeldschälle wenn Kopfbewegungen des Kopfes verhindert werden.
  • Anmerkung 2: Identische Schallreize an beiden Ohren erscheinen zentriert an der Medianebene des Kopfes. Bei dichotischen Reizen mit interauralen Unterschieden in der Zeit, Phase oder Amplitude verschiebt sich die erscheinende Lage des Schalls gegen jenes Ohr, welches die frühere Ankunftszeit, die führende Phase und/oder die höhere Amplitude erhält (siehe auch Lokalisation, Binaurales Trading Ratio, Präzedenzeffekt).
  • Anmerkung 3: Auditorische Lateralisation ist nicht auf Im-Kopf-Lokalisation beschränkt.
Lautheit

(engl. loudness; Lautheit):

  1. Die Lautheit ist jene charakteristische Eigenschaft einer auditorischen Empfindung in deren Einheiten Schallereignisse (Schälle) auf einer Skala von leise bis laut eingeordnet werden können. Die Einheit der Lautheit ist das Sone.
  2. Lautheit ist eine Empfindungsgröße, die auf einer Skala von leise nach laut skaliert wird. Die Einheit der Lautheit ist das Sone. Ein Schall mit einem Lautstärkepegel von 40 Phon hat definitionsgemäß die Lautheit 1 Sone [NTG 1704], [DIN 1320].
  • Anmerkung 1: Lautheit hängt primär vom Schalldruck des Reizes ab, ebenso jedoch von der Frequenz (Tonhöhe) und der Wellenform (spektralen Zusammensetzung, Klangfarbe) des Reizes.
  • Anmerkung 2: die berechnete Lautheit eins stationären Schalles in Sone, steht in folgender Beziehung zum Lautstärkepegel in Phon:
ns = 2(L-40)/10 wobei: ns = Lautheit in Sones L = der Lautstärkepegel in Phons.
Die obige Formel kann wie folgt angenähert werden durch: log10 ns ~ 0.03010 (L - 40)
  • Anmerkung 3: die spezifizierte Beziehung definiert den Wert des Sone (Einheit der Lautheit) als Lautheit eines Schalles für den der Lautstärkepegel 40 Phon beträgt.
  • Anmerkung 4: einer Verdopplung der Lautheit entspricht einem Zuwachs des Lautstärkepegels um 10 Phon, einer Halbierung der Lautheit entspricht eine Abnahme des Lautstärkepegels um 10 Phon.
  • Anmerkung 5: die oben aufgestellte Beziehung wurde im Bereich von 20 bis 120 Phon experimentell bestätigt. Außerhalb dieses Bereiches ist sie als Extrapolation zu betrachten.
  • Anmerkung 6: die Lautheitsskala stellt eine Beziehung zwischen der Lautheit und dem Pegel über der Schwelle (Empfindungspegel, Sensation Level) eines bestimmten Hörers her. Beim Vergleich von Lautheitsdaten in Sone und Schalldruckpegeleinheiten (dB SPL) oder bei der Mittelwertbildung über Lautheitsskalen verschiedener Zuhörer sind die (individuellen, gemessenen oder angenommenen) Schwellen zu spezifizieren.
  • Anmerkung 7: da Lautheits-Werte durch subjektive Urteile erhalten werden, können sie sich unterscheiden, je nachdem welches psychophysikalische Testverfahren zur Anwendung gelangt. Die Bedingungen unter denen Lautheits-Werte erhoben werden sind stets explizit zu nennen. Spezielle Details und Vorgangsweisen zur Berechnung von Lautheits-Werten von Oktav- und Terzbänder- (1/3-Oktave) Messungen sind in der ISO Empfehlung R532(1966) enthalten. Methoden zur Berechnung des Lautstärkepegels (A, R131, siehe auch 1959).
  • Lautheitsfunktion nach S. Stevens.
Lautsprecher

(engl. loudspeaker; Lautsprecher): Ein Lautsprecher ist ein elektroakustischer Wandler zum Zwecke der Abstrahlung akustischer Leistung in die Luft, wobei die akustische Welle im wesentlichen äquivalent ist zum elektrischen Input.

Lautstärkepegel

(engl. loudness level; Lautstärkepegel):

  1. Der (beurteilte) Lautstärkepegel eines Schalles in Phon, ist numerisch gleich dem mittleren Schalldruckpegel, in Dezibel (dB re 2 . 10-5 N/m2 ) eines 1000 Hertz-Referenztones, der den Versuchspersonen in der Form einer frontal einfallenden Schallwelle in einem freien Schallfeld geboten wird und von ihnen in einer bestimmten Anzahl von Versuchsdurchgängen (z.B. 75%) als gleich laut zu dem Testton beurteilt wird.
  2. Der (berechnete) Lautstärkepegel eines Schalls, in Phon, steht zur Lautheit in Sones in folgender Beziehung:
L = 40 + 10 log2 ns wobei: ns = Lautheit in Sones L = der Lautstärkepegel in Phons.
Demnach ist die (berechnete) Lautheit in Sones: ns = 2(L-40)/10
Der berechnete Lautstärkepegel ist jener Zahlenwert zur Kennzeichnung der Stärke eines Schalls, der aus dem Terzpegelspektrum des Schalls unter Verwendung nichtlinearer Bewertungen (siehe DIN 45 631) ermittelt wird. Der Lautstärkepegel wird in Phon angegeben. Für Lautstärkepegel Ln 40 Phon gilt folgender Zusammenhang mit der Lautheit n in Sone:
{Ln}/{Phon} = 40 + 33,32 lg (n)/{Sone} [NTG 1704], [DIN 45 631].
  • Anmerkung: die Art und Weise wie ein unbekannter Schall gehört wird muß festgelegt werden und kann als eine der Charakteristika dieses Schalles betrachtet werden.
  • Anmerkung: Nachdem Lautheitspegel-Werte durch subjektive Urteile erhalten werden, können sie sich unterscheiden, je nachdem welches psychophysikalische Testverfahren zur Anwendung gelangt. Die Bedingungen unter denen Lautheitspegel-Werte erhoben werden sind stets explizit zu nennen. Spezielle Details und Vorgangsweisen zur Berechnung von Lautheitspegel-Werten sind in der ISO Empfehlung R131(1959) enthalten. Ausdrücke für die physikalischen und subjektiven Größen von Schall und Lärm und ISO Empfehlung R532. (Methoden zur Berechnung des Lautstärkepegels A, R131, siehe auch 1959).
Leistung, Schall-

(engl. sound power; Schalleistung): Siehe Schalleistung.

Leistungsdichtespektrum

(engl. power spectral density; Schalleistungsdichte): Das Leistungsdichtespektrum einer Funktion X(t) ist definiert durch die Transformation:

wobei R(t) die Autokorrelationsfunktion von X(t) ist. S(w) ist proportional zum mittleren quadrierten Dichtespektrum W(f) wie folgt:
  • Anmerkung 1: Der Faktor 4p entsteht aus der Differenz der Frequenzeinheiten 2p und der Tatsache, daß beide, positive und negative Frequenzen für S(w) erlaubt sind, was einer geraden Funktion entspricht.
  • Anmerkung 2: das Leistungsdichtespektrum ist im Bereich der zufälligen Schwingungen für jede Klasse von physikalischen Größen einschließlich Auslenkung, Geschwindigkeit, Druck und Beschleunigung gebräuchlich.
Lokalisation, Auditorische

(engl. localisation; Lokalisation): Auditorische Lokalisation ist die Bestimmung (Zuordnung) der erscheinenden Richtung und/oder Distanz einer Schallquelle durch eine Versuchperson.

  • Anmerkung: Auditorische Lokalisation wird primär durch die Auswertung interauraler Phasen- oder Zeit-Differenzen bei niederen Frequenzen und durch die Auswertung von interauralen Schalldruckpegel-Differenzen bei höheren Frequenzen bewerkstelligt. Die Übergangsfrequenz für die Dominanz der beiden Signalparameter liegt bei etwa 1500 Hz.
Lokalisierung

(engl. localisation; Lokalisierung): Unter Lokalisierung versteht man das Erkennen von Richtung und Entfernung einer reellen oder virtuellen Schallquelle [NTG 1702].

Lokalisierung, Im-Kopf-

(engl. in-head-localisation; Lokalisierung, im Kopf): Bei der Im-Kopf-Lokalisierung wird das Hörereignis an einem Ort innerhalb des Kopfes wahrgenommen; siehe Internalisierung.

Lokalisierungswinkel

(Lokalisierungswinkel): Unter Lokalisierungswinkel versteht man den Winkel unter dem eine punktförmige Schallquelle vom Hauptmikrophon bzw. von einem Hörer gesehen erscheint, bezogen auf die Hauptrichtung [NTG 1702].

Luft-Knochenleitung Loch

(engl. air-bone gap; Luft-Knochenleitung Loch): Ein Luft-Knochenleitung Loch für ein Ohr, bei einer spezifizierten Frequenz, ist die Differenz in Dezibel (dB) zwischen dem Pegel an der Hörschwelle für Luftleitung und für Knochenleitung.

  • Anmerkung: Die Meßbedingungen müssen spezifiziert sein.
Luftleitung

(engl. air conduction; Luftleitung): Luftleitung ist der Vorgang wobei der Schall durch den Ohrkanal (engl. external acoustic meatus; ) als Teil des Übertragungsweges zum Innenohr geleitet wird.

M

Maskierte Schwelle, Mithörschwelle

(engl. masked threshold; Maskierte Schwelle, Mithörschwelle): Die maskierte Schwelle (Mithörschwelle) eines Schalles ist die Hörschwelle eines spezifizierten Schalles in der Anwesenheit eines anderen (maskierenden) Schalles.

Maskierung

(engl. masking; Maskierung, Verdeckung): Man unterscheidet partielle Maskierung und totale, simultane und zeitliche, das ist Vorwärts- und Rückwärts- Maskierung. Der maskierende Schall wird mit Maskierer (Masker), der maskierte mit Maskierter (Maskee) bezeichnet.

  1. Unter Maskierung (Verdeckung) versteht man den Prozeß bei dem die Hörschwelle eines Schalles durch die Anwesenheit eines anderen (maskierenden) Schalles angehoben wird.
  2. Maskierung ist der Betrag um den die Hörschwelle eines Schalles durch die Anwesenheit eines anderen (maskierenden) Schalles angehoben wird (engl. threshold shift). Die gebräuchliche Einheit ist das Dezibel (dB).
  3. Maskierung, kontralaterale. Siehe auch zentrale Maskierung
  4. Maskierung, monaurale. Siehe Maskierung
  5. Maskierung, Rückwärts-, Vorverdeckung (engl. backward masking) beschreibt die Bedingung in der der maskierende Schall nach dem maskierten Schall erscheint.
  6. Maskierung, Vorwärts-, Nachverdeckung (engl. forward masking) beschreibt die Bedingung in der der maskierende Schall vor dem maskierten Schall erscheint.
  7. Maskierung, zentrale (engl. central masking; ) ist Maskierung, die entsteht wenn der maskierte Schall dem einen Ohr und der maskierende Schall dem anderen Ohr geboten wird. Der Ort zentraler Maskierung liegt an höherer Stelle in der Hörbahn des Gehirns.
  • Anmerkung: Vorverdeckung (engl. backward masking) wird nach [Zwicker] so verstanden, daß der maskierte Schall vor dem maskierenden liegt.
  • Anmerkung: Nachverdeckung (engl. forward masking) wird nach [Zwicker] so verstanden, daß der maskierte Schall nach dem maskierenden liegt.
Maskierungs-Audiogramm

(engl. masking audiogram; Maskierungs - Audiogramm): Ein Maskierungs-Audiogramm ist die graphische Darstellung der Maskierung aufgrund eines gegebenen Rauschens. Es wird als Funktion der Frequenz des maskierten Tones in Dezibel eingezeichnet.

Mechanischer Schock

(engl. mechanical shock; Schock): Ein mechanischer Schock geschieht wenn die Position eines Systems in einer relativ kurzen Zeit signifikant in nichtperiodischer Weise verändert wird. Er ist charakterisiert durch die Plötzlichkeit und die großen Auslenkungen und entwickelt signifikante interne Kräfte in dem System.

Median, Zentralwert

(engl. median; Median): Der Median einer Verteilung teilt die der Größe nach geordneten Maßzahlen solcherart, daß sich die eine Hälfte der Werte oberhalb und die zweite Hälfte unterhalb des Medians befindet. Der Median ist ein Maß der Zentraltendenz.

Medianebene

(engl. Medianplane; Medianebene): Siehe Horizontalebene.

Medianebene

(engl. medial plane Medianebene; ): Die Medianebene ist eine vertikale Ebene, die den Körper in einen linken und in einen rechten Teil gliedert. Sie steht senkrecht zur Frontalebene.

Mel

(engl. mel; Mel):

  1. Das Mel ist die Einheit der Tonhöhe. Eintausend Mel ist die Tonhöhe eines 1000 Hertz Sinustones (reinen Tones) mit dem Lautstärkepegel von 40 Phon. Die Tonhöhe eines Schalles der von einer Versuchsperson mit n mal der des 1000 Mel - Tones beurteilt wird beträgt ntausend Mel; ebenso ist die Tonhöhe eins Tones der subjektiv mit n mal der eines 1 Mel - Tones beurteilt wird n Mel.
  2. Das Mel ist die Einheit der Verhältnistonhöhe bei 40 dB Schalldruckpegel. Einem Sinuston der Frequenz 125 Hz wird die Verhältnistonhöhe 125 Mel zugeordnet [NTG 1704], [DIN 1304].
  • Anmerkung: Die 1. Definition bezieht sich auf: [Stevens, S.S. and J. Volkmann (1940): The relation of pitch to frequency scale: a revised scale. Am.J.Psychol., 1940a, 53,329-353.]
  • Anmerkung: Aufgrund der unterschiedlichen Definitionen (1) und (2) ergeben sich z.T. erhebliche Skalendifferenzen.
Mikrobar, Dyne pro Quadratzentimeter

(engl. microbar, dyne per square centimeter; Mikrobar, Dyne pro Quadratzentimeter): Das Mikrobar ist eine in der Akustik allgemein gebräuchliche Einheit für den Druck. Ein Mikrobar ist gleich ein Dyne pro Quadratzentimeter.

  • Anmerkung: Der Begriff Bar bezeichnet einen Druck von 10 dyne/cm2. (Siehe auch N/m2 , Pascal).
Mittelwert, arithmetisch (engl. mean; Mittelwert, arithmetisch): Der arthmetische Mittelwert einer Verteilung von Maßzahlen ist gleich der Summe der Werte dividiert durch die Anzahl der Werte, die in der Verteilung enthalten sind. Der Mittelwert ist ein Maß der Zentraltendenz.
  • Anmerkung: Die algebraische Summe der Abweichungen vom Mittelwert der Verteilung ist gleich Null.
Mittelwert, geometrisch

(engl. geometric mean; Geometrischer Mittelwert): Der geometrische Mittelwert einer Verteilung von Maßzahlen ist gleich der n-ten Wurzel des Produktes der Werte, wobei n die Anzahl der in der Verteilung enthaltenen Werte darstellt. Der geometrische Mittelwert ist ein Maß der Zentraltendenz.

Modalwert, Modus statistischer

(engl. mode, statistical; Modalwert): Der Modalwert einer Verteilung von Maßzahlen ist der Wert, der am häufigsten vorkommt. Der Modalwert ist ein Maß der Zentraltendenz.

Modulation

(engl. modulation; Modulation): Modulation ist die Variation der Werte eines Parameters, der eine periodische Schwingung charakterisiert. Demnach ist Amplitudenmodulation einer sinusoidalen Schwingung die Variation der Amplitude dieser Schwingung; Frequenzmodulation einer sinusoidalen Schwingung ist die Variation der Frequenz dieser Schwingung usw.

  • Anmerkung: Mit Trägerfrequenz bezeichnet man die Frequenz, der die Modulation aufgeprägt wird, mit Modulationsfrequenz die Frequenz mit der moduliert wird.
Monaural

(engl. monaural; Monaural): Monaural bedeutet den Gebrauch nur einen Ohres.

Monaurale Diplakusis

(engl. diplacusis monauralis; Diplakusis, monaural): Monaurale Diplakusis ist die otologische Bedingung, bei der monotisch gebotene Sinustöne als Mehrfachtöne und/oder Geräusch wahrgenommen werden.

Monaurale Maskierung

(engl. monaural masking; Maskierung, monaural): Monaurale Maskierung bezeichnet die Hörsituation wobei der Maskierer (Masker) und der Maskierte (Maskee) demselben Ohr geboten werden.

Monotisch

(engl. monotic; Monotisch): Monotisch bezieht sich auf die Hörbedingung bei der ein Schallreiz nur einem Ohr dargeboten wird.

Musikalische Note

(engl. musical note; Note): Eine Note (syn. musikalische Note) ist ein allgemein verwendetes Zeichen zur Kennzeichnung der Tonhöhe und/oder der Dauer eines Tones. Die Note ist ebenso eine Tonempfindung selbst oder die Schwingung, die die Empfindung hervorruft. Das Wort Note wird in den Fällen, wo keine symbolische Unterscheidung gewünscht ist, sowohl für die Empfindung als auch für den physikalischen Reiz verwendet.

Musikalische Skala

(engl. musical scale; Musikalische Skala): Eine musikalische Skala ist eine Reihe von Noten (Symbolen, Empfindungen oder Reizen) angeordnet von tief nach hoch in einem spezifizierten Schema von Intervallen und für musikalische Zwecke geeignet.

  • Anmerkung 1: Ein Intervall zwischen zwei Schällen ist definiert durch ihren Frequenz- oder Tonhöhenabstand, je nach bestehendem Kontext.
  • Anmerkung 2: Ein Frequenzmaßintervall (siehe NTG1704, DIN 13 320) wird ausgedrückt durch das Frequenzverhältnis oder dury:Arial;mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:DE-AT">Anmerkung 3: in ANSI S3.20-1973 wird Frequenzintervall}auch im Sinne von Frequenzmaßintervall verwendet.
  • Anmerkung 4: siehe Tabelle

N

Nachhall

(engl. reverberation; Nachhall):

  1. Nachhall ist das Anhalten von Schall in einem geschlossenen Raum, als Folge multipler Reflexionen oder Streuung, nachdem die Schallquelle ihre Aktivität beendet hat.
  2. Nachhall ist das raumbedingte zeitliche Abklingen des Schalls [NTG 1702].
  • Anmerkung 1: Die wiederholten Reflexionen des verbleibenden Schalls in einem geschlossenen Raum können alternativ beschrieben werden in Einheiten des Transientenverhaltens der Schwingungsmodi des Mediums, innerhalb der Raumbegrenzungen.
  • Anmerkung 2: mit Anhall bezeichnet man den raumbedingten zeitlichen Aufbau des Schalls [NTG 1702].
  • Anmerkung 3: unter Mithall versteht man den hörbaren Einfluß des indirekten Schalls während der Darbietung [NTG 1702].
Nachhallzeit

(engl. reverberation time; Nachhallzeit): Die Nachhallzeit eines Raumes ist jene Zeit, die erforderlich ist für den 60dB-Abfall eines ursprünglich stationären, mittleren-quadrierten Schalldruckpegels, nachdem die Schallquelle ihre Aktivität beendet hat (siehe Berechnung).

Nachverdeckung

(engl. forward masking; Nachverdeckung): Syn. Vorwärtsmaskierung (siehe Maskierung, Vorwärts-; ).

Neper, Np

(engl. Neper; Neper): Das Neper ist die Einheit eines Pegels wenn e als Basis des Logarithmus gewählt wird. Der Gebrauch von Neper ist hauptsächlich auf Größen analog zu elektrischem Strom beschränkt.

  • Anmerkung 1: Größen, die dazu gehören sind: Spannung, Strom, Partikelgeschwindigkeit, Schalldruck.
  • Anmerkung 2: Zwischen Dezibel und Neper besteht folgende einfache Umrechnungsbeziehung:
1dB = 0.1151 Np
1 Np = 8.6858 dB

O

Oktave

(engl. octave; Oktave):

  1. eine Oktave ist jenes Intervall zwischen 2 Schällen welches das Grundfrequenzverhältnis 2 : 1 hat.
  2. eine Oktave ist das Tonhöhenintervall zwischen zwei Tönen bei dem eine Verdopplung der Tonhöhe empfunden wird.
  • Anmerkung 1: Das Intervall in Oktaven, zwischen zwei Frequenzen wird ausgedrückt in Einheiten des Logarithmus zur Basis 2 (oder 3.322 fach des Logarithmus zur Basis 10) des Frequenzverhältnisses.
  • Anmerkung 2: Das Frequenzverhältnis, das einem Oktav-Intervall der Tonhöhe nach beurteilt entspricht, ist nahe jedoch nicht immer exakt 2 : 1.

P

Pegel

(engl. level; Pegel): Der Pegel einer Größe ist der Logarithmus des Verhältnisses dieser Größe zu einer Referenzgröße derselben Art. Die Basis des Logarithmus, die Referenzgröße und die Art des Pegels müssen spezifiziert werden.

  • Anmerkung 1: Beispiele für gebräuchliche Pegelarten sind der Pegel der elektrischen Leistung, des quadrierten Schalldruckes, der quadrierten Spannung.
  • Anmerkung 2: Der Pegel, wie er hier definiert ist, wird in Einheiten des Logarithmus eines Referenzverhältnisses gemessen, welches gleich ist zur Basis des Logarithmus.
  • Anmerkung 3: In Symbolen:
L = logr (q/q0)
wobei:
L = die Pegelart, bestimmt durch die Größe, die unter Betrachtung steht, gemessen in Einheiten von logrr
r = die Basis des Logarithmus und der Referenzgröße
q = die Größe die unter Betrachtung steht
q0 = die Referenzgröße derselben Art
  • Anmerkung 4: Differenzen in den Pegeln zweier entsprechender Größen q1 und q2 werden durch dieselbe Formel beschrieben, weil durch die Regeln der Logarithmen, die Referenzgröße automatisch herausdividiert wird: logr (q1/q0) - logr (q2/q0) = logr (q1/q2).
Periode

(engl. period; Periode): Die Periode einer periodischen Größe ist das kleinste Inkrement einer unabhängigen Variable bei dem sich die Funktion selbst wiederholt.

  • Anmerkung: Ein Beispiel für eine reine periodische Welle ist der Sinuston oder ein streng harmonischer Klang.
Psychoakustik

(engl. psychoacoustics; Psychoakustik): Die Psychoakustik ist die Wissenschaft, die sich mit den psychologischen Korrelaten der physikalischen Parameter der Akustik beschäftigt. Die Psychoakustik ist ein Teilgebiet der Psychophysik. Die Psychoakustik ist ein Teilgebiet der Psychophysik. Sie ist die Wissenschaft, die sich mit den psychologischen Korrelaten der physikalischen Parameter der Akustik, also des Schalls, sowie seiner Produktion, Übertragung und seinen Wirkungen, beschäftigt (ANSI S3.20-1973). Die Psychoakustik untersucht die physikalischen Einwirkungen der akustischen Signale auf das bewußte Erleben und versucht die gegenseitigen Beziehungen mathematisch zu erfassen.

Psychometrie

(engl. psychometry; Psychometrie): Die Psychometrie umfaßt die Messung psychologischer Prozesse durch die Anwendung mathematischer und statistischer Techniken.

Psychometrische Funktion

(engl. psychometric function; Psychometrische Funktion): Eine psychometrische Funktion ist eine mathematische Beziehung in der die unabhängige Variable eine Reizeinheit und die abhängige Variable eine Response-Einheit darstellt.

  • Anmerkung 1: Eine psychometrische Funktion wird üblicherweise durch einen Graph beschrieben, bei dem die Reizdimension auf der Abszisse (X-Achse) und die Response-Dimension auf der Ordinate (Y-Achse) aufgetragen wird. Graphische Darstellungen psychometrischer Funktionen werden als psychometrische Kurven bezeichnet.
  • Anmerkung 2: Beispiele für psychophysische Funktionen sind das [Weber-Fechner] Gesetz oder das Potenzgesetz von [Stevens].
Psychologie

(engl. psychology; Psychologie): Die Psychologie ist die Wissenschaft, welche die bewußten Vorgänge und Zustände mit ihren Ursachen und Wirkungen, sowie ihre Rolle bei der Entwicklung der Persönlichkeit zu untersuchen hat (Rohracher, 1971; S.4; ). Die Psychologie ist insbesondere auch die Wissenschaft vom Verhalten, einschließlich des Studiums der Motivation, des Lernens, der Wahrnehmung usw. (ANSI S3.20-1973).

R

Rauschen

(engl. noise; Rauschen): Rauschen ist eine unregelmäßige, intermittierende oder statistisch zufällige Oszillation. Siehe auch Lärm.

  • Anmerkung 1: Wenn über die Natur des Rauschens Zweifel besteht, sollte eine zusätzliche Bezeichnung wie akustisches Rauschen oder elektrisches Rauschen verwendet werden.
  • Anmerkung 2: Da sich die Definitionen wechselseitig nicht ausschließen ist für die Unterscheidung üblicherweise der Kontext heranzuziehen.
Rauschen, gleichmäßig anregendes

(engl. uniform exciting noise; gleichmäßig anregendes Rauschen): Gleichmäßig anregendes Rauschen ist gegeben, wenn der Intensitätsdichtefrequenzgang so beschaffen ist, daß auf jede Frequenzgruppe dieselbe Schallintensität entfällt [NTG 1704].

  • Anmerkung: Weil die Bandbreite der Frequenzgruppen bei Mittenfrequenzen unterhalb etwa 500 Hz frequenzunabhängig, darüber angenähert proportional zur Frequenz ist, bleibt die Intensitätsdichte des gleichmäßig anregenden Rauschens bis etwa 500 Hz konstant und fällt darüber mit etwa 10 dB/Dekade ab.
Rauschen, gleichmäßig verdeckendes

(engl. uniform masking noise; gleichmäßig verdeckendes Rauschen): Gleichmäßig verdeckendes Rauschen ist gegeben, wenn dieses als Störschall die Mithörschwelle eines Sinus-Dauertones hervorruft, die im ganzen Hörbereich von der Frequenz unabhängig ist [NTG 1704].

Rauschen, Zufalls- Rauschen

(engl. random noise; Zufalls- Rauschen): Zufallsrauschen ist eine Schwingung, deren augenblickliche Größe für keinen Zeitpunkt spezifiziert ist. Die augenblicklichen Größen von Zufallsrauschen sind nur durch Funktionen von Wahrscheinlichkeitsverteilungen spezifiziert, wonach für begrenzte oder unbegrenzte Zeitintervalle die Größe oder eine Sequenz von Größen in einem bestimmten Bereich liegen.

  • Anmerkung: Ein Zufallsrauschen, dessen augenblickliche Größe einer Normal- oder Gauß-Verteilung folgt wird Gaußsches Zufallsrauschen genannt.
Reflexion

(siehe Animation created by Tom Henderson of Glenbrook South High School.): 1 Inversion, an einem Ende fest; 2 nicht invertiert, freies Ende; 3 an einer Grenzfläche im Medium (weniger dicht – dicht)

Reflexionsfreie Kammer

(Syn. Reflexionsfreier Raum, Freifeld-Raum; ): Vgl. Schalltoter Raum

Reflexionsfreier Raum

(engl. anechoic room; Reflexionsfreier Raum): Ein reflexionsfreier Raum ist mit Raumbegrenzungen ausgestattet, die nahezu den gesamten auf sie einwirkenden Schall absorbieren, wodurch der Wirkung nach, Freifeldbedingungen entstehen.

  • Anmerkung 1: Ein Schalltoter Raum ist ein Raum in dem ungewöhnlich hohe Schallarbsorption vorherrscht.
  • Anmerkung 2: Es wird angenommen, daß Schallräume gegen Umweltlärm besonders gut abgeschirmt sind.
Resonanz

(engl. Resonance): siehe Abbildung

Response

(engl. response; Response): Die Response einer Anlage oder eines Systems ist der Output als Resultat einer Erregung (Stimulus) unter spezifizierten Bedingungen.

  • Anmerkung 1: Weitere beschreibende Erläuterungen müssen dem Begriff Response bevorgehen, um anzuzeigen, welche Art von Input oder Output verwendet wird.
  • Anmerkung 2: Die Response-Charakteristik, oft graphisch dargestellt, gibt die Response in Abhängigkeit von irgendeiner unabhängigen Variable, wie z.B. Frequenz oder Richtung an. Für solche Anwendungen ist es ökonomisch anzunehmen, daß andere Inputcharakteristika (z.B. Spannung) konstant gehalten werden.
Richtcharakteristik

(engl. directivity; Richtcharakteristik): Die Richtcharakteristik eines Mikrophons (oder Lautsprechers), bei einer bestimmten Frequenz, wird mit dem Richtungsfaktor oder -Index beschrieben, der im wesentlichen aus dem Verhältnis des Outputs eines in der Horizontalebene seitlich auftreffenden Signals zum Output auf ein direkt von vorne einfallendes Signal besteht. Der Richtungsfaktor für die Frequenz f wird wie folgt berechnet:

DI = 10 log10Q(f)
wobei f(Q) = E(Q)/E(0), der Quotient aus dem RMS-Output des Mikrophons beim Einfallswinkel Q und dem RMS-Output bei Q = 0.
  • Anmerkung: Der Richtungsindex ist der Richtungsfaktor ausgedrückt in dB.
Richtungsdiffusität

Die Richtungsdiffusität ist ein Maß für die Richtungsabhängigkeit der Intensität im diffusen Schallfeld [siehe Thiele, Acustica 3, 1953] [NTG 1702].

Richtungsinformation

(engl. directivity information; Richtungsinformation): Die Richtungsinformation bilden die in einem Schallfeld oder in einer Stereo-Übertragung enthaltenen Richtungsmerkmale.

Rückwärtsmaskierung

(engl. backward masking; Rückwärtsmaskierung): Rückwärtsmaskierung bezeichnet die Hörbedingung wobei der maskierende Schall (Masker) nach dem maskierten Schall (Maskee) auftritt (siehe Maskierung, Rückwärts-; ).

  • Anmerkung: Rückwärtsmaskierung ist identisch mit Vorverdeckung, wobei der Testschall (Maskee) vor dem Störschall (Masker) auftritt.

S

Schall

(engl. sound; Schall):

  1. Schwingung des Drucks, der Dichte, Teilchenverlagerung, der Teilchengeschwindigkeit, usw. in einem Medium mit internen Kräften (z.B., elastisch oder viskös), oder die Überlagerung von solchen sich ausbreitenden Schwingungen.
  2. Eine auditive Empfindung, hervorgerufen durch Schwingungen wie oben beschrieben.
  • Anmerkung 1: Nicht alle Schallwellen rufen eine auditive Empfindung hervor; z.B. Ultraschall oder Oberflächenwellen.
  • Anmerkung 2: das Medium, in dem Schall existiert wird oft durch ein entsprechendes Adjektiv bezeichnet; z.B. Luft-, Wasser- oder Körperschall.
Schallabsorption

(engl. sound absorption; Schallabsorption): Schallabsorption ist die Umwandlung der Schallenergie in eine andere Energie, normalerweise Wärme (Dissipation), während sie durch ein Medium oder durch eine poröse Oberfläche hindurchgeht.

  • Anmerkung 1: Der Schallabsorptionsgrad einer Fläche gibt das Verhältnis der nichtreflektierten Schallenergie zur gesamt einfallenden Schallenergie für eine gegebene Frequenz, unter festgelegten Bedingungen an. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben wird ein allseits gleichmäßiges (diffuses) Schallfeld angenommen.
  • Anmerkung 2: Der Schallreflexionsgrad einer Fläche gibt das Verhältnis der reflektierten Schallenergie zur gesamt einfallenden Schallenergie für eine gegebene Frequenz, unter festgelegten Bedingungen an. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben wird ein allseits gleichmäßiges (diffuses) Schallfeld angenommen.
Schallabsorptionsgrad
Der in einem Raum erzeugte Schall breitet sich als Luftschallwelle aus und trifft auf Raumbegrenzungsflächen, die den Schall z.T. absorbieren und z.T. reflektieren. Teppiche sind die einzigen Bodenbeläge, die eine ausreichende Schallabsorption luftgetragener Geräusche ermöglichen. Bei der raumakustischen Berechnung wird für den Teppichboden der geforderte Schallabsorptionsgrad festgelegt. Die Messung erfolgt in einem Hallraum durch Vergleich der Nachhallzeiten mit und ohne Belag. Die bauphysikalische Prüfung erfolgt nach DIN 52 212. --> Schallschutz.
Schalldämmung

(engl. sound insulation; Schalldämmung): ... durch Trennwände ....

Schalldämpfung

(engl. sound absorption; Schalldämpfung): z.B. Reibung; siehe Schallabsorption.

Schalldruck

(engl. sound pressure; Schalldruck): Der Schalldruck an einem Punkt ist der gesamte augenblickliche Druck an diesem Punkt in Anwesenheit von Schallwellen, abzüglich des statischen Druckes an diesem Punkt.

Schalldruck, effektiver

(engl. sound pressure effective, root-mean-square sound pressure; Schalldruck, effektiver): Der effektive Schalldruck an einem Punkt ist der gleich der Quadratwurzel der augenblicklichen Schalldrücke über einen Zeitintervall an dem unter Beobachtung stehenden Punkt. Für periodische Schalldrücke muß das Intervall eine ganzzahlige Zahl von Perioden sein oder ein Intervall, das im Vergleich zur Periode lang ist. Für nichtperiodische Schalldrücke, sollte das Intervall lang genug sein, damit der Wert insbesondere von geringen Veränderungen der Länge des Intervalls unabhängig wird.

  • Anmerkung: Der Begriff effektiver Schalldruck ist oft abgekürzt zu Schalldruck.
Schalldruckpegel

(engl. Sound Pressure Level; Schalldruckpegel): Der Schalldruckpegel in Dezibel eines Schalls ist 20mal der Logarithmus zur Basis 10 des Verhältnisses zwischen dem Druck dieses Schalls zu einem Referenzdruck. Der Referenzdruck muß explizit genannt sein.

  • Anmerkung 1: Der Standard-Referenzdruck beträgt a) 20 Mikronewton pro Quadratmeter (2.10-5N/m2) für Schall in Gasen und b) 1 Mikronewton pro Quadratmeter (10-6N/m2) für Schall in Flüssigkeiten. Der Referenzdruck a) ist in allgemeinem Gebrauch für Messungen im Bereich des Hörens und bei Schall in der Luft und in Flüssigkeiten; b) wurde weitestgehend akzeptiert für die Kalibration von Übertragern und für verschiedene Messungen des Schalls in Flüssigkeiten.
  • Anmerkung 2: Wenn nicht ausdrücklich anders angegeben versteht man unter dem Schalldruck den effektiven (root-mean-square, RMS) Schalldruck.
  • Anmerkung 3: Es ist zu beachten, daß in vielen Schallfeldern die Schalldruckverhältnisse nicht mit der Quadratwurzel aus den entsprechenden Leistungsverhältnissen gleich sind.
  • Anmerkung 4: Der Schalldruckpegel ist näherungsweise gleich dem Schall- Leistungspegel minus 10mal dem Logarithmus zur Basis 10 der Fläche durch die die gesamte Schalleistung hindurchgeht wenn die Fläche ausgedrückt ist in Quadratfuß.
0 -10 dB = Beginn des Hörbereichs
20 dB = Leises Blätterrauschen
30 dB = Gedämpfte Wohngeräusche
40 dB = Mittlere Wohngeräusche
50 dB = Übliche Unterhaltung, Radio Zimmerlautstärke
60 dB = Lautes Sprechen
65 dB = Beginn der Schädigung des vegetativen Nervensystems
70 dB = Schreibmaschine, Fernsprechklingel
80 dB = Verkehrsreiche Straße
90 dB = Lauter Fabriksaal
100 dB = Boschhorn, Motorradlärm
120 dB = Schmerzschwelle
Definition des Schalldruckpegels:
Lp = 10 lg (p12 / p02) (dB) = 20 lg (p / p0) (dB)
Dabei bedeuten:
Lp = Schalldruckpegel
p = Schalldruck (bei diesem Pegelwert)
p0 = Bezugs-Schalldruck
(normierte Hörschwelle = 2 x 10-5 Pa)
Schalldruck-Spektrumpegel

(engl. sound pressure spectrum Level; Schalldruck-Spektrumpegel): Siehe Spektrumpegel.

Schallemission

(engl. sound emmission): Von einer Schallquelle ausgesandter Schall (emission). Der Begriff wird in gesetzlichen Bestimmungen verwendet.

Schallenergie

(engl. sound energy; Schallenergie): Die Schallenenergie eines gegebenen Teils eines Mediums ist die totale Energie in diesem Teil des Mediums abzüglich der Energie, die in demselben Teil des Mediums enthalten ist wenn keine Schallwellen anwesend sind.

Schallenergiedichte

(engl. sound-energy density; Schallenergiedichte): Die Schallenergiedichte an einem Punkt des Schallfeldes ist die Schallenergie, die in einem infinitesimalen Teil des Mediums enthalten ist, dividiert durch das Volumen dieses Teils des Mediums.

  • Anmerkung 1: Die Begriffe momentane Energiedichte (engl. instantaneous energy density), maximale Energiedichte (engl. maximum energy density) und Spitzen-Energiedichte (engl. peak energy density) haben Bedeutungen analog zu den entsprechenden Begriffen, die für den Schalldruck gebräuchlich sind.
  • Anmerkung 2: Wenn von der durchschnittlichen Energiedichte (engl. average energy density) gesprochen wird, ist es im allgemeinen notwendig zwischen dem Raum-Mittelwert (zu einem gegebenen Zeitpunkt) und einem Zeit-Mittelwert (an einem gegebenen Ortspunkt) zu unterscheiden.
  • Anmerkung 3: In einer ebenen Welle, an einem Punkt eines Feldes mit stehenden Wellen, beträgt die Schallenergie-Dichte, gemittelt im Raum, über die Distanz des Ausschlages der längsten Wellenlänge: wobei:
xx = das Verhältnis für spezifische Wärmen für Gase = 1.4 für Luft und andere diatomische Gase
Patm = der barometrische Druck.
Schallenergiefluß

(engl. sound-energy flux; Schallenergiefluß): Der Schallenergiefluß ist die durchschnittliche Rate des Durchflusses an Schallenergie für eine Periode durch eine beliebig spezifizierte Fläche.

  • Anmerkung: In einem Medium mit der Dichte r, für eine ebene oder kugelförmige freie Welle mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit c, beträgt der Schallenergie-Fluß durch die Fläche S, entsprechend einem effektiven Schalldruck p:
wobei: Q = der Winkel zwischen der Ausbreitungsrichtung des Schalls und der Normale zur Fläche S.
Schallenergiefluß-Dichte

(engl. sound-energy flux density; Schallenergiefluß-Dichte): Syn. Schallintensität.

Schallenergiefluß-Dichtepegel

(Schallenergiefluß- Dichtepegel): Syn. Schallintensitätspegel.

Schallfeld

(engl. sound filed; Schallfeld): Ein Schallfeld ist ein Raum, der Schallwellen enthält.

Schallfeld, freies

(engl. free sound filed; Freies Schallfeld): Ein Schallfeld ist ein Raum in dem nur freie fortschreitende Schallwellen auftreten.

Schallfeld, diffuses

(engl. diffuse sound filed; Diffuses Schallfeld): Ein diffuses Schallfeld ist ein Schallfeld, in dem der Zeitmittelwert des effektiven (RMS) Schalldruckes überall derselbe ist und der Fluß der Energie nach allen Richtungen gleich wahrscheinlich ist.

Schallgeschwindigkeit

(engl. speed of sound; Schallgeschwindigkeit): Die Schallgeschwindigkeit (auch Fortpflanzungsgeschwindigkeit, Ausbreitungsgeschwindigkeit des Wellenzustandes) ist die Geschwindigkeit mit der eine Schallwelle durch ein Medium wandert (siehe Geschwindigkeit; speed).

5m = 14.6ms
10m = 29.2ms
15m = 43.8ms
20m = 58.5ms
25m = 73.1ms
30m = 87.7ms
35m = 102.3ms
40m = 117.0ms
45m = 131.6ms
50m = 146.2ms
60m = 175.4ms
70m = 204.7ms
80m = 233.9ms
90m = 263.2ms
Schallimmission

(engl. sound immission): Von einer Schallquelle ausgesandter und an einem Messpunkt festgestellter Schall (immission). Der Begriff wird in gesetzlichen Bestimmungen verwendet.

Schallintensität

(engl. sound intensity, sound-energy flux density, sound-power density; Schallintensität): Die Schallintensität in eine spezifizierte Richtung an einem Punkt, ist die durchschnittliche Rate der Schallenergie, die in die spezifizierte Richtung, durch ein Einheitsareal, normal zu dieser Richtung an dem zur Überlegung stehenden Punkt, übertragen wird.

  • Anmerkung 1: Die Schallintensität in irgendeine spezifizierte Richtung eines Schallfeldes ist der Schallenergiefluß durch ein Einheitsareal normal zu dieser Richtung. Das ist gegeben durch den Ausdruck:
wobei: T = eine ganzzahlige Zahl von Perioden oder ein Zeitintervall, der lang ist im Vergleich zur Periode
p = der augenblickliche Schalldruck
va = die Komponente der augenblicklichen Teilchengeschwindigkeit in die Richtung a
t = Zeit.
  • Anmerkung 2: Im Fall einer freien ebenen Welle oder einer Kugelwelle, die den effektiven Schalldruck p hat, die Ausbreitungsgeschwindigkeit c, in einem Medium mit der Dichte r, ist die Intensität in die Richtung der Ausbreitung gegeben durch:
Schallintensitätspegel

(engl. sound intensity level; Schallintensitätspegel): Der Schallintensitätspegel, in Dezibel, eines Schalls, ist 10mal der Logarithmus zur Basis 10 des Verhältnisses zwischen diesem Schall und der Bezugsintensität. Die Bezugsintensität sollte explizit angeführt sein.

  • Anmerkung 1: Die Standard-Bezugsschallintensität beträgt 1 Picowatt pro Quadratmeter (10-12 Watt /m2).
  • Anmerkung 2: In einer freien fortscheitenden ebenen Welle oder Kugelwelle besteht eine bekannte Beziehung zwischen Schallintensität und Schalldruck, sodaß der Schallintensitätspegel von der Messung des Schalldruckpegels abgeleitet werden kann. Im allgemeinen jedoch besteht keine einfache Beziehung zwischen beiden und eine Messung des Schalldruckpegels sollte nicht gleichgesetzt werden dem Schallintensitätspegel.
Schalleistung, Schalleistung einer Quelle

(engl. sound power of a source; Schalleistung): Die Schalleistung einer Quelle ist die totale Schallenergie, die pro Zeiteinheit von der Quelle abgestrahlt wird.

Schalleistungsdichte

(engl. sound power density; Schalleistungsdichte): Syn. Schallintensität

Schalleistungspegel

(engl. sound power level; Schalleistungspegel): Der Schalleistungspegel, in Dezibel, eines Schalls ist 10mal der Logarithmus zur Basis 10 des Verhältnisses zwischen der Leistung des Schalls und der Bezugsleistung. Die Bezugsleistung sollte explizit angegeben werden.

  • Anmerkung 1: Die Standard-Bezugsschalleistung beträgt 1 Picowatt (10-12Watt).
  • Anmerkung 2: In der angewandten technischen Akustik in den USA betrug die Referenzleistung früher 10-13Watt
Schalleistungs-Spektrumpegel,

(engl. sound power spectrum level; Schalleistungs-Spektrumpegel): Siehe Spektrumpegel.

Schalleistungs-Spektrumdichte,

(engl. sound power spectrum density; Schalleistungs-Spektrumdichte): Siehe Leistungs-Spektrumdichte.

Schallpegel

(engl. sound level; Schallpegel): Der Schallpegel ist ein gewichteter Schalldruckpegel, den man durch die Anwendung bestimmter Meßcharakteristika und Gewichtungen, A, B, C oder D erhält. Die Gewichtungen A, B und C sind spezifiziert inUSA Standard Specification for General Purpose Sound Level Meters, S1.4-1961; in Europa: xxxxxxxxxx????. Die D-Gewichtung, früher bekannt als N-Gewichtung wird primär für die Messung von Jet-Fluglärm verwendet . Die angewendete Gewichtung muß stets angegeben werden. Der Bezugsdruck beträgt 20 Mikronewton pro Quadratmeter (2.10-5N/m2 oder 2.10-5 Pascal) für Messungen in Luft.

  • Anmerkung 1: Eine gebräuchliche Methode die Gewichtung anzugeben ist z.B.: der C-Schallpegel betrug 85 dB oder der Schallpegel war 85 dB(C).
  • Anmerkung 2: Der absolute Schalldruck steigt jeweils um das 10fache, wenn der Schallpegel um 20 dB zunimmt. Einem Schalldruckverhältnis 1:2 entspricht der Schallpegelunterschied 6 dB. Die Schalleistung (in Watt) und die Schallintensität; (W/m2) verzehnfachen sich in Schritten von je 10 dB. Einem Leistungsverhältnis 1:2 entspricht der Schallpegelunterschied 3 dB.
  • Anmerkung 3: Für Fragen des Schallschutzes bedeutsam ist der Sachverhalt, daß die Lautheitsempfindung des Menschen gleichfalls einer Potenzfunktion folgt, nach der eine um den Faktor 10 erhöhte Schalleistung bzw. eine Schallpegelzunahme um 10 dB als Verdoppelung der Lautheit empfunden wird. Dabei bezeichnet man als "Lautheit" die Größe der subjektiven Lautstärkebeurteilung (Angabe in "sone").
Schallpegelmesser

(engl. sound level meter; Schallpegelmesser): Der Schallpegelmesser ist ein Gerät, bestehend aus einem Mikrophon, einem Verstärker, einem Anzeigeinstrument und frequenzbewertenden Schaltkreisen, für die Messung von Lärm und Schallpegeln in spezifizierter Weise.

  • Anmerkung: Spezifikationen für Schallpegelmesser sind gegeben in: USA Standard Specification for General Purpose Sound Level Meters, S1.4-1961; in Europa: xxxxxxxxxx????.
Schallperimetrie

(engl. sound perimetry; Schallperimetrie): Schallperimetrie ist die Messung des auditorischen Raumes einer Person (siehe auch: auditorischer Raum, auditory space).

Schallprobe

(engl. sound probe; Schallprobe): Eine Schallprobe ist ein Gerät, welches sensitiv ist auf eine Eigenschaft einer akustischen Welle (z.B. Schalldruck, Schallschnelle) und zur Erfassung dieser Charakteristik in einem Schallfeld benützt werden kann, ohne das Schallfeld nennenswert zu verändern.

Schallschatten

(engl. sound shadow; Schallschatten): Ein Schallschatten ist der Bereich in einem Schallfeld, der aufgrund seines Auftreffens auf ein Hindernis, im Verhältnis zu den Freifeldwerten in der Größe reduziert ist.

  • Anmerkung 1: Die Reduktion der Größe des Schallfeldes kann erfolgen aufgrund Reflexion, Brechung, Absorption oder Streuung des Schallfeldes durch das Hindernis.
  • Anmerkung 2: Der Schallschatten, der durch die Ohrmuschel und/oder den Kopf erzeugt wird unterstützt die Lokalisation von Schällen von ungefähr 1500 Hz und darüber.
Schallspektrograph

(engl. sound spectrograph; Schallspektrograph): Ein Schallspektrograph ist ein Gerät mit dem die Amplituden-Frequenz-Verteilung eines Schalls als Funktion der Zeit dargestellt werden kann.

Schallsstrahlungsdruck, Schallstrahlung

(engl. radiation pressure, acoustic; Schallsstrahlungsdruck): Der Schallstrahlungsdruck ist ein unidirektionaler stationärer Druck, der auf eine Oberfläche wirkt, die Schallwellen ausgesetzt ist.

Schallwelle

(engl. sound wave; Schallwelle): Siehe Welle; Stimmgabel.

Schnelle

(engl. particle velocity; Schnelle): Die Schnelle (Teilchengeschwindigkeit) oder effektive Teilchengeschwindigkeit (root mean-square particle velocity) an einem Punkt ist der Wert der Quadratwurzel aus dem quadratischem Mittel der momentanen Teilchengeschwindigkeiten über einen Zeitintervall an einem beobachteten Punkt. Für periodische Teilchengeschwindigkeiten muß das Intervall eine ganzzahlige Anzahl von Perioden betragen oder das Intervall muß im Vergleich zur Periode entsprechend lang sein. Für nichtperiodische Teilchengeschwindigkeiten sollte das Intervall lang genug sein, damit der erhaltene Wert insbesondere von kleinen änderungen der Intervalllänge unabhängig wird.

Schwebungen

(engl. beats; Schwebungen): Schwebungen sind periodische Variationen, die aus der Superposition zweier einfacher harmonischer Größen mit (leicht) unterschiedlicher Frequenz f1 und f2 (und ähnlich hoher Amplitude) entstehen. Schwebungen haben das periodische An- und Abschwellen der Amplitude bei der Schwebungsfrequenz (engl. beat frequency; ). (f1-f2) zur Folge (siehe auch Interferenz).

Schwelle

(engl. threshold; Schwelle): Unter einer psychoakustischen Schwelle versteht man allgemein einen akustischen Reiz mit bestimmter Ausprägung in einer Reizgröße, der aufgrund des Empfindungsvermögens (engl. sensitivity; ) der Versuchsperson zu einer Änderung des Antwortverhaltens führt. Man unterscheidet absolute Schwellen und Unterschiedsschwellen. Die absolute Hörschwelle ist die untere Grenze des Empfindungsvermögens des Gehörs (bei 1000 Hz ca. 2.10-5N/m2).

Schwelle absolute, Hörschwelle, Hörbarkeitsschwelle

(engl. absolute threshold, threshold of audibility, threshold of detectability; Hörschwelle, Absolute Schwelle):

  1. Die absolute Schwelle ist der minimale Reiz, der in einem spezifizierten Anteil von Versuchen eine Antwort hervorruft.
  2. Der kleinste Schalldruckpegel, den ein Hörschall haben muß, um bei wiederholten Versuchen mit einer Häufigkeit von 50% (75%) gehört zu werden [NTG 1704], [DIN 1320].
  • Anmerkung 1: Anstelle der Methode der konstanten Reize (Konstanzmethode), die durch die Formulierung engl. ein spezifizierter Anteil von Versuchen} impliziert ist, kann eine andere psychophysikalische Methode angewendet werden (die spezifiziert werden sollte).
  • Anmerkung 2: Beim Hören ist die Hörschwelle ein Beispiel für eine absolute Schwelle.
  • Anmerkung 3: Beim Hören sind die Eigenschaften des Signals, die Art der Darbietung (z.B. monaural, binaural usw.) und der Punkt an dem der Schalldruckpegel gemessen wird, anzugeben.
  • Anmerkung 4: Wenn nicht anders vermerkt, wird der Umweltlärm, der in der Meßsituation auf die Ohren auftrifft als vernachlässigbar angenommen.
  • Anmerkung 5: Die individuelle Hörschwelle wird üblicherweise in dB SPL (bezogen auf 2.10-5N/m2) angegeben.
Schwelle, Fühl-

(engl. threshold of feeling, of tickle; Fühlschwelle): Die Fühlschwelle für ein spezifiziertes Signal ist der minimale Schalldruckpegel am Eingang des Ohrkanals, der in einem spezifizierten Anteil von Versuchen das Ohr bis zu jenem Punkt stimuliert, bei dem eine Fühlempfindung, die unterschiedlich von der Hörempfindung ist, eintritt.

Schwelle, Schmerz-

(engl. threshold of pain; Schmerzschwelle): Die Schmerzschwelle für ein spezifiziertes Signal ist der minimale Schalldruckpegel am Eingang des Ohrkanals, der in einem spezifizierten Anteil von Versuchen, das Ohr bis zu jenem Punkt stimuliert, bei dem eine Schmerzempfindung, die unterschiedlich von der nichtverletzenden Hör- und Fühlempfindung ist, eintritt.

Schwelle, Unterschieds-

(engl. differential threshold; Unterschiedsschwelle): Die Unterschiedsschwelle oder Differenz-Limen ist die minimale Veränderung (Grenzwert) eines Reizes, die in einem spezifizierten Anteil von Versuchen eine korrekte Beurteilung des Unterschiedes zu einem Bezugsreiz hervorruft.

  • Anmerkung: Anstelle der Methode der konstanten Reize (Konstanzmethode), die durch die Formulierung engl. ein spezifizierter Anteil von Versuchen} impliziert ist, kann eine andere psychophysikalische Methode angewendet werden (die spezifiziert werden sollte).
Schwingung

(engl. oscillation; Schwingung): Eine Variation, üblicherweise über die Zeit, der Amplitude einer Größe in Bezug auf eine spezifizierte Referenzgröße, wenn die Amplitude abwechselnd größer und kleiner ist als die Referenz.

Schwingungsabsorber, dynamischer

(engl. dynamic vibration absorber, tuned damper; Schwingungsabsorber): Ein dynamischer Schwingungsabsorber (abgestimmter Dämpfer) ist eine Vorrichtung zur Reduktion der Schwingung eines primären Systems durch den Transfer der Energie an ein Hilfs-Resonanzsystem welches auf die Frequenz der Vibration abgestimmt ist. Die Kraft, die durch das Hilfssystem entzogen wird, ist in der Phase entgegengesetzt zu der Kraft, die im primären System wirkt.

Schwingung, erzwungene

(engl. forced vibration; Erzwungene Schwingung): Die Schwingung eines Systems ist erzwungen, wenn die Response durch die Anregung auferlegt ist. Ist die Anregung periodisch und kontinuierlich, dann ist die Schwingung stabil.

Schwingung, freie

(engl. free vibration; Freie Schwingung): Eine freie Schwingung eines Systems ist die Schwingung, die ohne jede erzwungene Schwingung entsteht.

Schwingung, Freiheitsgrade

(engl. degrees of freedom; Freiheitsgrade): Die Anzahl der Freiheitsgrade eines mechanischen Systems ist gleich der Minimalanzahl unabhängiger generalsierter Koordinaten, die notwendig sind um die Positionen aller Teile des Systems zu jedem Zeitpunkt vollständig definieren zu können. Im allgemeinen ist das gleich der Anzahl der unabhängig generalisierten Auslenkungen, die möglich sind.

Simultanmaskierung

(engl. simultaneous masking; Simultanmaskierung): Simultanmaskierung bezeichnet die Hörbedingung wobei maskierender Schall (Masker) und maskierter Schall (Maskee) gleichzeitig erklingen (siehe Maskierung, Simultan-).

Sinnesquantum

(engl. sensory quantum; Sinnesquantum): Wenn der Reiz kontinuierlich anwächst erfolgt die neuronale Response in diskreten Sprüngen (Quanten). [Von Békésy (1964 a,b)], [Stevens & Volkman (1941)].

Sinuston, reiner

(einfacher) Ton (engl. pure tone, simple tone; Sinuston):

  1. Ein reiner Ton ist eine Schallwelle, deren momentaner Schalldruck einer einfachen sinusoidalen Funktion über die Zeit folgt (Sinuston).
  2. Ein reiner Ton ist eine Schallempfindung, die durch ihre Einzigartigkeit ihrer Tonhöhe charakterisiert ist.
  • Anmerkung: Ob eine Versuchperson einen Ton als einen reinen oder komplexen Ton hört hängt von ihrer Fähigkeit, Erfahrung und Hörgewohnheit ab (vgl. komplexer Ton, Ton).
Sone

(engl. Sone; Sone): Das Sone ist die Einheit der Lautheit. Per Definition erzeugt ein Sinuston mit der Frequenz von 1000 Hz, 40 dB über der Schwelle des Hörers, eine Lautheit von 1 Sone. Die Lautheit irgendeines anderen Schalles, die durch den Hörer n mal der des 1-Sone Tones beurteilt wird ist n Sone.

  • Anmerkung 1: Ein Millisone ist gleich 0.001 Sone.
  • Anmerkung 2: Die Lautheitsskala stellt eine Beziehung zwischen der Lautheit und dem Pegel über der Schwelle (Empfindungspegel, Sensation Level) eines bestimmten Hörers her. Beim Vergleich von Lautheitsdaten in Sone und Schalldruckpegeleinheiten (dB SPL) oder bei der Mittelwertbildung über Lautheitsskalen verschiedener Hörer sind die (individuellen, gemessenen oder angenommenen) Schwellen zu spezifizieren.
Spektraldichte

(engl. spectrum density, spectral density; Spektraldichte): Die Spektraldichte einer Schwingung ist die mittlere quadratische (mean-square) Amplitude des Outputs eines idealen Filters mit Verstärkungsfaktor 1:1, pro Einheit der Bandbreite; d.h. der Grenzwert für verschwindend kleine Bandbreite des Quotienten aus der mittleren quadratischen Amplitude dividiert durch die Bandbreite.

  • Anmerkung 1: In mathematischer Schreibweise ist die Spektraldichte einer Schwingung y(t) gegeben durch den Ensemble-Mittelwert von G(f) wobei (wenn ein Grenzwert existiert): wobei: f = Frequenz (nur positiv).
  • Anmerkung 2: Der mittlere quadratische Output eines Filters mit Verstärkungsfaktor 1:1 in einem begrenzten Band ist gegeben durch das Integral G(f) bezogen auf die Frequenz über das Band....?
  • Anmerkung 3: Beispiele für oft gebrauchte Größen sind Schalldruck, Spannung und Beschleunigung.
Spektraldichte-Pegel

(engl. spectrum density level, spectrum level; Spektraldichte-Pegel): Der Spektraldichte-Pegel eines spezifizlerten Signals, bei einer bestimmten Frequenz ist gleich 10mal der Logarithmus zur Basis 10 der Spektraldichte (spectrum density). Allgemein ist das bloß signifikant für ein Signal, welches innerhalb des in Betrachtung stehenden Frequenzbereichs eine kontinuierliche Verteilung der Komponenten aufweist. Das Wort Spektraldichte-Pegel kann nicht für sich allein gebraucht werden; es muß stets in Verbindung sein mit: z.B.: Druck, Geschwindigkeit, Spannung, Leistung.

  • Anmerkung: Zur Erläuterung, wenn Lps der gewünschte Spektralpegel ist, p der effektive Druck, der durch das Filtersystem gemessen wird, p0 der Bezugsschalldruck, Df die effektive Bandbreite des Filtersystems und D0f die Bezugsbandbreite (1 Hertz) ist, dann
  • Lps = 10 log10 ((p2/Df)/(p02/D0f ))
  • Für Berechnungszwecke, wenn Lp der beobachtete Banddruckpegel durch das Filter ist, reduziert sich die obige Gleichung: Lps = Lp - 10 log10 (Df / D0f )
Spektrum

(engl. spectrum; Spektrum):

  1. Das Spektrum einer Zeitfunktion ist eine Beschreibung derselben in ihren Komponenten, jede mit unterschiedlicher Frequenz und (normalerweise) unterschiedlicher Amplitude und Phase (vgl. Amplitudenspektrum, Phasenspektrum).
  2. Spektrum wird ebenso verwendet um einen kontinuierlichen Bereich von Komponenten zu bezeichnen, üblicherweise mit weiter Ausdehnung, innerhalb dessen bestimmte Wellen eine spezifizierte gemeinsame Charakteristik aufweisen, z.BAudiofrequenz- Spektrum.
  3. Kontinuierliches Spektrum (engl. continous spectrum; ). Ein kontinuierliches Spektrum ist das Spektrum einer Welle, deren Komponenten kontinuierlich über einen Frequenzbereich verteilt sind. Ungeachtet wie gering eine Differenz D in der Spektrumamplitude spezifiziert wird können zwei kontingente Schmalbandfilter spezifiziert werden, deren Diffferenz der Outputamplitude geringer ist als D, an jedem beliebigen Punkt im Frequenzband des Spektrums.
  4. Linienspektrum (engl. line spectrum; ). Ein Linienspektrum ist das Spektrum einer Welle, deren Komponenten sich in einer Anzahl von diskreten Frequenzen darstellen lassen.
  • Anmerkung: Der Begriff Spektrum ist ebenso in Verwendung für andere Funktionen von Variablen als Zeit und Distanz.
Spektrumpegel, Spektrumdichtepegel

(engl. spectrum density level, spectrum level; Spektrumpegel): Der ........

Sphärische Welle

(engl. spherical wave; Sphärische Welle): Eine sphärische Welle ist eine Welle bei der die Wellenfronten konzentrische Kugeln bilden (siehe Kugelwelle).

Spitzenpegel

(engl. peak level; Spitzenpegel): Der Spitzenpegel ist der maximale momentane Pegel, der innerhalb eines bestimmten spezifizierten Zeitintervalls auftritt. In der Akustik versteht man darunter normalerweise den Spitzenschalldruck-Pegel, außer eine andere Art von Pegel ist ausdrücklich angegeben.

Sprach-Audiometer

(engl. speech audiometer; Sprach-Audiometer): Ein Sprach-Audiometer ist ein Audiometer, welches zur Messung entweder von live- oder aufgezeichneten Sprachsignalen dient.

Sprachverständlichkeit, Artikulations-

(engl. articulation, intelligibility; Sprachverständlichkeit): Der Prozentwert an Sprachverständlichkeit eines Kommunikationssystems ist gegeben durch den Prozentsatz der korrekt reproduzierbaren Spracheinheiten, die entweder von einem oder mehreren Sprechern gesprochen werden und von einem oder mehreren Zuhörern niedergeschrieben, angekreuzt oder wiederholt werden. Das Wort Artikulation wird verwendet wenn sich das Sprachmaterial aus sinnlosen Silben und Fragmenten zusammensetzt; Verständlichkeit wird gebraucht, wenn es sich um vollständige sinnvolle Wörter, zusammengesetzte Ausdrücke, Sätze oder Absätze handelt.

  • Anmerkung 1: Es ist wichtig die Art des Sprachmaterials und die Einheiten zu spezifizieren, in denen das Material zum Zwecke der Berechnung des Prozentsatzes analysiert wird; diese Einheiten können sein: grundlegende Sprachlaute, Silben, Wörter, Sätze usw.
  • Anmerkung 2: Der Prozentsatz Artikulation oder Verständlichkeit ist eine Eigenschaft des gesamten Kommunikationssystems: Sprecher, Übertragungsgeräte oder Medium, und Zuhörer. Selbst dann, wenn die Aufmerksamkeit auf eine Komponente des Systems gelegt wird (z.B. ein Sprecher, ein Rundfunkempfänger), sollten die anderen Systemkomponenten spezifiziert sein.
  • Anmerkung 3: Die Art des benützten Sprachmaterials wird durch eine entsprechende Eigenschaftsbezeichnung angegeben: Ausdrücke wie Silbenverständlichkeit, Einzellaut-Artikulation, Vokalartikulation, Konsonantartikulation, Einsilber- Wortverständlichkeit, Einzelwortverständlichkeit, Einzelsatzverständlichkeit sind in Gebrauch.
Stärke einer Schallquelle

(engl. strength of a simple sound source; Stärke einer Schallquelle):

  1. Die Stärke einer simplen Schallquelle ist die maximale augenblickliche Rate der Volumsverlagerung, die von der Quelle produziert wird wenn sie eine Welle mit sinusiodaler Variation über die Zeit aussendet. Die Einheit ist Volumen pro Sekunde.
  2. Die Stärke einer simplen Schallquelle ist die RMS Größe der Rate der Volumsverlagerung, die durch die Quelle produziert wird, wenn sie eine Welle mit sinusoidaler Varation über die Zeit aussendet.
  • Anmerkung 1: (1) oder (2) sollte im Gebrauch stets spezifiziert werden.
  • Anmerkung 2: Eine einfache (simple) Schallquelle ist eine Schallquelle deren Dimensionen klein sind in Relation zur Wellenlänge. [Akust. Def.]
Standardabweichung

(engl. standard deviation; Standardabweichung): Die Standardabweichung einer Verteilung von Maßzahlen ist die Quadratwurzel aus der Varianz. Die Varianz ist die Differenz zwischen dem Mittelwert der Quadrate der Werte und dem Quadrat des Mittelwerts der Verteilung. Die Standardabweichung ist ein Maß der Variabilität.

Statischer Druck

(engl. static pressure; Statischer Druck): Der statische Druck an einem Punkt im Medium ist der Druck, der an diesem Punkt existieren würde, wenn keine Schallwellen vorliegen. Bei normalem barometrischem Druck ist PO annähernd gleich 101 kNewton/m2 (10 dynes/cm2). Das entspricht einem Barometerstand von 0.751 m (29,6 in.) Hg (Quecksilber) wenn die Temperatur des Quecksilbers 0°C beträgt.

  • Anmerkung: unter engl. Normalbedingungen} versteht man eine Temperatur Q von 0°C und einen Gasdruck von PO von 760 Torr.
Stereophonie

(engl. stereophony; Stereophonie): Unter Stereophonie versteht man (elektroakustische) Systeme, Aufnahme- und Wiedergabebedingungen, bei denen mit Hilfe von 2 oder mehr Mikrophonen, Kanälen und Lautsprechern eine räumliche Verteilung der Schallquellen bei der Wiedergabe erreicht wird.

Stereophonie, Intensitäts-

(engl. intensity stereophony; Intensitätssterophonie): Unter Intensitätsstereophonie versteht man stereophone Systeme, Aufnahme- und Wiedergabebedingungen, bei denen mit Hilfe von 2 oder mehr Mikrophonen, 2 Kanälen und Lautsprechern, unter strikter Vermeidung von Zeitdifferenzen zwischen den Kanälen, eine räumliche Verteilung der Schallquellen bei der Wiedergabe erreicht wird.

  • Anmerkung 1: Die Vermeidung von Zeitdifferenzen zwischen den Kanälen wird von Rundfunkanstalten aus Gründen der Monokompatiblität gefordert.
  • Anmerkung 2: Unter natürlichen Hörbedingungen sind, Spezialfälle ausgenommen, beim räumlichen Hören (Lokalisation von Schallquellen) stets interaurale Zeit- und interaurale Intensitätsdifferenzen wirksam.

In der Stereophonie sind aufnahmeseitig folgende Mikrophonanordnungen bzw. Aufnahmesysteme üblich:

  1. XY-System: Ein XY-System ist ein Zweikanalsystem mit zwei in einem Empfangspunkt vereinigten Richtmikrophonen, deren Achsrichtungen symmetrisch zur Verbindungslinie des Empfangspunkts mit dem Schwerpunkt des Schallereignisses liegen [NTG 1702].
  2. MS-System: Ein MS-System ist ein Zweikanalsystem mit zwei in einem Empfangspunkt vereinigten Richtmikrophonen, von denen eines (M) mit seiner Hauptachse auf den Schwerpunkt des Schallereignisses gerichtet ist, während die Hauptachse des zweiten, als Gradientenempfänger (S) geschalteten Mikrophons (Druckdifferenzmikrophon) senkrecht dazu steht [NTG 1702].
  3. AB-System: Ein AB-System ist ein Zweikanalsystem bei dem zwei gleichartige Mikrophone in einem Querabstand voneinander aufgestellt sind [NTG 1702].
  4. Koinzidenz-Mikrophon (engl. coincidence microphone). Unter einem Koinzidenz-Mikrophon versteht man zwei Mikrophonsysteme in kleinstmöglichem Abstand, sodaß Laufzeitunterschiede nicht wirksam werden können (z.B. in der Intensitäts-Stereophonie verwendet) [NTG 1702].
  • Anmerkung 1: Unter Aufnahme- bzw. Wiedergabebasis versteht man den Abstand der äußeren Mikrophone bei einem AB-System, bzw. den Abstand zwischen den Lautsprechern.
  • Anmerkung 2: Unter Aufnahme- bzw. Wiedergabeentfernung versteht man die Entfernung der Schallquelle von der Verbindungslinie der Mikrophone (Aufnahmebasis) bzw. die Entfernung des Hörers von der Verbindungslinie der Lautsprecher (Wiedergabebasis).
Stereophonie, Kopfbezogene

(engl. head related stereophony; Kopfbezogene Stereophonie): Unter Kopfbezogener Stereophonie versteht man eine Zweikanalübertragung, vorzugsweise unter Verwendung eines Kunstkopfes. Siehe Kunstkopfstereophonie, binaurale Stereophonie [NTG 1702].

Stereophonie, Laufzeit-

(Laufzeitstereophonie): Unter Laufzeitstereophonie versteht man eine Mehrkanalübertragung, bei der hauptsächlich Laufzeitunterschiede für das Zustandekommen der Stereowirkung maßgebend sind [NTG 1702].

Stereophonie, Raumbezogene

(Raumbezogene Stereophonie): Unter Raumbezogener Stereophonie versteht man eine Mehrkanalübertragung mit Lautsprecherwiedergabe [NTG 1702].

Stereophonie, Pseudo-

(engl. pseudo-stereophony; Pseudostereophonie): Mit Pseudostereophonie bezeichnet man eine Schallübertragung mit einkanaliger Aufnahme und mehrkanaliger Wiedergabe mit dem Ziel einer scheinbaren Vergrößerung der Schallquelle [NTG 1702]. Knüppelstereophonie ist eine Pseudostereophonie bei der die Richtungsinformation unabhängig vom Original-Klangbild von Hand eingegeben wird. Trickstereophonie ist eine Pseudostereophonie bei der die Richtungsinformation durch ein Steuersignal übertragen wird.

Stereophonische Auflösung

(Stereophonische Auflösung): Unter stereophonischer Auflösung versteht man die Verbesserung der Durchsichtigkeit durch die Lokalisierung von Teilschallquellen [NTG 1702].

Subharmonische

(engl. subharmonic; Subharmonische): Eine Subharmonische ist eine sinusoidale Größe mit einer Frequenz, die ein ganzzahliges Submultiple der Grundfrequenz jener periodischen Größe ist, zu der sie (die Subharmonische) in Relation steht.

Summationston

(engl. summation tone; Summationston): Ein Summationston ist ein Kombinationston mit einer Frequenz, die gleich ist der Summe der Frequenzen zweier Primärtöne oder ihrer Obertöne (siehe Kombinationston).

T

Teilton

(engl. partial; Teilton):

  1. Ein Teilton ist eine physikalische Komponente eines komplexen Tones.
  2. Ein Teilton ist eine Komponente einer Schallempfindung, die unterschieden werden kann als ein reiner Ton, die nicht weiter vom Ohr analysiert werden kann und zur Klangfarbe des komplexen Tones beiträgt.
  • Anmerkung: Die Frequenz eines Teiltones kann höher oder tiefer sein als die Grundfrequenz (Basisfrequenz) und kann, muß aber nicht ein ganzzahliges Vielfaches oder ein Submultipel der Grundfrequenz sein. Wenn die Frequenz nicht ein Vielfaches oder Submultipel ist, ist der Teilton nichtharmonisch (inharmonisch).
Ton

(engl. tone; Ton): Unter Ton versteht man eine Schallwelle, die eine Tonhöhe hervorruft.

Tonal

(engl. tonal; Tonal): syn. reiner Ton.

Tonale Dichte

(engl. tonal density; Tonale Dichte):

  1. Die Dichte (tonale) ist jene Eigenschaft einer auditorischen Empfindung nach der ein Schall auf einer Skala von diffus nach kompakt eingeordnet werden kann.
  • Anmerkung: Die Dichte eines Tones steigt sowohl mit der Intensität als auch mit der Frequenz; danach erscheinen höherfrequente Töne kompakter (haben eine größere Dichte) als niederfrequente.
Tonales Volumen

(engl. tonal volume; Tonales Volumen): Das Volumen (tonale) ist jene Eigenschaft einer auditorischen Empfindung nach der ein Schall auf einer Skala von räumlich eng und räumlich weit eingeordnet werden kann.

  • Anmerkung: Das Volumen eines Tones steigt mit der Intensität, nimmt jedoch ab mit der Frequenz; danach erscheinen höherfrequente Töne räumlich enger (haben weniger Volumen) als niederfrequente.
Tonalität

(engl. tonality, tonal; Tonalität): Tonalität, syn. Ton-Chroma ist das Phänomen, wonach Töne, die eine Oktave auseinanderliegen in der Tonhöhe näher empfunden werden als irgend ein anderes Intervall (vgl. Chroma).

  • Anmerkung: Tonalität wurde gelegentlich als eine tonale Dimension angesehen.
Tonhöhe

(engl. pitch; Tonhöhe): Die Tonhöhe ist jene Eigenschaft einer auditorischen Empfindung wonach Schälle auf einer Skala eingeordnet werden können, die sich von tief nach hoch erstreckt. (Die Einheit der Tonhöhe ist das Mel.)

  • Anmerkung 1: Die Tonhöhe hängt in erster Linie von der Frequenz des Schallreizes ab, ebenso jedoch vom Schalldruck und der Wellenform des Reizes.
  • Anmerkung 2: Die Tonhöhe eines Schalles kann beschrieben werden durch die Frequenz oder den Frequenzpegel eines reinen Tones (Sinustones) mit einem bestimmten Schalldruckpegel, der von den Versuchspersonen in der Tonhöhe gleich hoch beurteilt wird.
Treffer

(engl. hit; Treffer): Mit Treffer wird jenes Ereignis in einer Detektionssituation während eines spezifizierten Beobachtungsintervalls bezeichnet, bei dem auf einen "Signal" Reiz (Input) eine "Signal" Antwort (Output) erfolgt. Ein Treffer liegt beispielsweise dann vor, wenn das Antwort-Ereignis ein Stimulus-Ereignis anzeigt nachdem ein Stimulus geboten wurde; P(S|s) siehe auch Falscher Alarm, Fehler, Korrekte Zurückweisung.

U

Übermäßig

(e) (engl. augmented; übermäßig(e)): Bezeichnung für ein vergrößertes musikalisches Intervall. üblicherweise einen Halbtonschritt größer als das perfekte Intervall. Gegenteil: vermindert (engl. diminished; ).. [PAR]

  1. übermäßige Quarte: Intervall von 6 Halbtönen, äquivalent zu verminderter Quinte; Tritonus.
  2. übermäßige Quinte: Intervall von 8 Halbtönen, äquivalent zu vermindeter Sexte.
  3. übermäßiger Dreiklang. ...
  4. übermäßge Sexte. ...
Ultraschallfrequenz

(engl. ultrasonic frequency; Ultraschallfrequenz): Eine Ultraschallfrequenz ist eine Frequenz, die über dem Audiofrequenzbereich liegt. Der Begriff wird allgemein verwendet für elastische Wellen, die sich in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern fortpflanzen.

  • Anmerkung 1: Der Begriff Ultraschall kann als Bezeichnung für Geräte oder Systeme verwendet werden, die für Operationen bei einer Ultraschallfrequenz vorgesehen sind.
  • Anmerkung 2: Supersonic ist ein alter Ausdruck für ultrasonic, sein Gebrauch wird nun abgelehnt.
Umgebungslärm

(engl. ambient noise; Umgebungslärm): Umgebungslärm ist der alles-einschließende Lärm, der mit einer Umgebung verbunden ist, üblicherweise eine Zusammensetzung aus Schällen von vielen nahe und fern gelegenen Schallquellen.

Umweltlärm

(engl. Ambient noise; Umweltlärm): Umweltlärm ist jener alles umfassende Lärm, der assoziiert ist mit einer gegebenen Umgebung, üblicherweise zusammengesetzt aus Schällen von einer größeren Anzahl von Quellen aus nah und fern.

V

Varianz

(engl. variance; Varianz): Siehe Streuung, Standardabweichung.

Verdeckung

(engl. masking; Verdeckung): Syn. Maskierung.

Vibration

(engl. vibration; Vibration): Vibration ist eine Oszillation deren Größe ein Parameter ist, der die Bewegung eines mechanischen Systems definiert.

Volumen-Geschwindigkeit

(engl. volume velocity; Volumen-Geschwindigkeit): Die Volumen-Geschwindikeit ist die Rate des alternierenden Flusses des Mediums durch eine spezifizierte Oberfläche aufgrund einer Schallwelle.

  • Anmerkung: Mathematisch ausgedrückt ist die Volumen-Geschwindigkeit V: u = die Komponente der Partikelgeschwindigkeit normal zum Element der Oberfläche ds die Integration erfolgt über die Oberfläche S durch die das Medium oszilliert.
Vorverdeckung

(engl. backward masking; Vorverdeckung): Syn. Rückwärtsmaskierung.

Vorwärtsmaskierung

(engl. forward masking; Vorwärtsmaskierung): Vorwärtsmaskierung bezeichnet die Hörsituation wobei der maskierende Schall (Masker) vor dem maskierten (Maskee) auftritt.

  • Anmerkung: Vorwärtsmaskierung ist identisch mit Nachverdeckung (nach [Zwicker]), wobei der Testschall (Maskee) nach dem Störschall (Masker) auftritt.

W

Wanderwellen in der Cochlea

(engl. travelling waves; Wanderwellen): Die Wanderwellen hoher Frequenzen brechen sehr bald nach dem Steigbügel ab; tiefe Frequenzen laufen die Basilarmembran entlang und bilden ein Schwingungsmaximum nahe dem Apex [BEK]

Weißes Rauschen

(engl. white noise; Weißes Rauschen): Weißes Rauschen ist ein Rauschen dessen Spektraldichte (spectrum density oder spectrum level) substantiell unabhängig ist von der Frequenz, über einen spezifizierten Bereich.

  • Anmerkung: Weißes Rauschen muß nicht Zufallsrauschen sein.
Welle

(engl. wave; Welle): Eine Welle ist die Disturbanz die in einem Medium solcherart fortschreitet, daß an einem beliebigen Punkt des Mediums die Größe, die als Maß der Disturbanz dient, eine Funktion der Zeit ist, während zu einem beliebigen Zeitpunkt die Auslenkung an einem Punkt eine Funktion der Position des Punktes ist. Jede physikalische Größe, die dieselbe Beziehung zu einer unabhängigen Variable (üblicherweise Zeit) hat, wie eine fortschreitende Disturbanz, zu einem bestimmten Zeitpunkt, bezogen auf den Ort, kann eine Welle genannt werden.

Schallwellen sind Longitudinalwellen
Wellenlänge

(engl. wavelength; Wellenlänge): Die Wellenlänge einer periodischen Welle in einem isotropen Medium ist die perpendikulare Distanz zwischen zwei Wellenfronten bei der die Verlagerungen (Auslenkungen) eine Phasendifferenz von einer kompletten Periode haben.

Z

Zentrale Maskierung

(engl. central masking; Zentrale Maskierung): Zentrale Maskierung entsteht wenn der maskierte Schall (Maskee) dem einem Ohr geboten wird und der maskierende Schall (Masker) dem anderen. Der Ort an dem zentrale Maskierung erfolgt liegt an höheren Stufen der Hörbahn.

  • Anmerkung 1: Die Schwellenverschiebungen aufgrund zentraler Maskierung überschreiten selten 15 dB.
  • Anmerkung 2: Zentrale Maskierung ist zu unterscheiden von Kontralateraler Maskierung.

Literaturhinweise

  • [ANSI] American National Standard Psychoacoustical Terminology (1973): ANSI S3.20-1973; Approved December 5, 1973; American National Standard Institute, Inc.
  • [DIN] Deutsches Institut für Normung: Akustik
  • [NTG] Nachrichtentechnische Zeitschrift
  • [PAR] Richard Parncutt (1989): Harmony: A Psychoacoustical Approach; Springer-Verlag Berlin
  • [YOST] Yost, William A. & Donald W. Nielsen (1977): Fundamentals of Hearing. An Introduction. Holt, Rinehart and Winston; New York.

siehe auch

Weblinks